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Theorie des Bösen. Eine theologisch-philosophische Grundlegung
Antragsteller
Professor Dr. Friedrich Hermanni
Fachliche Zuordnung
Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5378853
Der erste Hauptteil (Ontologie des Malum) befaßt sich mit dem Begriff und der Seinsart des Bösen und der Übel und zeigt, dass das Malum keinen Mangel von Sein und Gutsein darstellt, wie die klassische Privationslehre behauptete. Vielmehr besitzt das Malum eine eigene Sachhaltigkeit, ein eigenes und dem Sein des Guten entgegengerichtetes Sein. Der zweite Hauptteil (Teleologie des Malum) fragt, ob und inwiefern das Malum, das für sich betrachtet Zweckwidrige, im Blick auf das Ganze des Seienden einen Zweck erfüllt. Während die kosmologische Teleologisierung des Malum (Leibnitz) auch unter Gegenwartsbedingungen anschlußfähig ist, sofern man auf ihren apodiktischen Erkenntnisanspruch verzichtet, muß die bei weitem ambitioniertere geschichtsphilosophische Teleologisierung des Malum durch Hegel als gescheitert gelten. Der dritte Hauptteil (Theologie des Malum. Grundlinien einer Theodizee) entwickelt eine systematisch-theologische Antwort auf die Frage, ob es angesichts der Faktizität des Malum vernünftig ist anzunehmen, dass ein allmächtiger, allwissender und allgütiger Gott existiert. Die Antwort lautet: Die Übel in der Welt liefern weder einen logisch zwingenden noch einen plausiblen Grund, den Glauben an einen theistisch verstandenen Gott aufzugeben.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen