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Krieg der Zeichen. Die visuelle Politik Johanns ohne Furcht und der armagnakisch-burgundische Bürgerkrieg
Antragstellerin
Dr. Simona Slanicka
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5379157
Die Dissertation behandelt den Umgang mit adligen Abzeichen (sogenannten Devisen) und Parteizeichen in der Regierungszeit Karls VI. Dabei liegt das Schwergewicht auf dem strategischen Einsatz solcher Zeichen durch Johann ohne Furcht, Herzog von Burgund, dessen Hauptdevise, der Hobel, in seiner Entstehung und vielfältigen Anwendung eingehend untersucht wird. Der Hobel war Sinnbild des burgundischen Reformkonzeptes und diente als wichtigstes Instrument einer visuellen Propagandakampagne, welche die herzogliche Klientel, die Stadtbevölkerung von Paris, aber auch die politischen Widersacher des Herzogs einzubeziehen versuchte. Als weiteres Hauptthema wird die Umwandlung der adligen Zeichen im Verlauf des Pariser Bürgerkrieges von 141o-142o behandelt, in dem eine richtiggehende Proliferation von Parteizeichen zu beobachten ist, die nicht nur als bloße Erkennungszeichen dienten, sondern mit sakralen oder infamierenden Bedeutungen aufgeladen und auch als Handlungsanleitungen verstanden wurden. Anhand der Untersuchung der Devisen und Parteizeichen als visueller Sprache mit spezifischen Wahrnehmungs- und Handlungsmustern möchte die vorliegende Arbeit einen Beitrag zur gegenwärtigen Methodendiskussion über Visualität als Kommunikationsmedium leisten.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen