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Konsequenzen eines Populationseinbruches und damit verbundener Veränderungen des Abwanderungsverhaltens einer als kritisch gefährdet eingestuften Nagerart Madagaskars (Hypogeomys antimena) auf Populationsstruktur, Genfluss und genetische Struktur neutraler und kodierender DNA (mtDNA, MHC)

Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5379769
 
Die Fähigkeit natürlicher Populationen, ihre genetische Variabilität bei zunehmender Fragmentation und abnehmender Populationsgröße zu erhalten, unterscheidet sich in neutralen und kodierenden Anteilen des Genoms. Dabei sind die relativen Beiträge der nicht-selektiven und selektiven evolutionären Kräfte noch nicht gut verstanden. Die endemische Nagerart (Hypogeomys antimena) ist die "Flagship-Species" des Ökosystems Trockenwald Westmadagaskars. Sie wurde 2001 von IUCN als "critically endangered" eingestuft. Aufgrund der seit 1992 regelmäßig durchgeführten populationsökologischen Datenerfassung an einer individuell markierten Population sowie durch genetisches Monitoring der gesamten verbleibenden Restpopulation ist die Art ein idealer Modellorganismus, um in einer freilebenden Population die Konsequenzen von Habitatfragmentation (seit ca. 40 Jahre) und eines 1997 stattgefundenen Populationseinbruches und damit verbundener Veränderungen des Abwanderungsverhaltens auf den Genfluss und die genetische Variabilität nicht kodierender (mtDNA) und zweier kodierender, sich aber in ihrer funktionellen Bedeutung unterscheidender MHC-Gene (DQA, DRB) zu untersuchen. Die hier beantragte Forschungsreise soll dazu dienen, die seit 1992 durchgeführte Populationsmarkierung aufrechtzuerhalten, die Populationstruktur, den Populationszustand, die Familienzusammensetzung und das Migrations- und Dispersalmuster zu erfassen, von allen neugeborenen und zugewanderten Tieren Gewebeproben für genetische Analysen und von allen Individuen Kotproben für endoparasitologische Untersuchungen zu gewinnen. Mit Hilfe des auf das Jahr 2002 erweiterten genetischen Datensatzes können beginnende genetischen Konsequenzen des vor 5 Jahren stattgefundenen Populationseinbruches festgestellt werden. (p)
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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