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Kalkül und Leidenschaft. Poetik des ökonomischen Menschen

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5379843
 
Die vorliegende Arbeit untersucht die Austauschverhältisse zwischen Ökonomie, Anthropologie und Literatur bzw. Ästhetik und schlägt dabei einen Bogen vom Barock über Aufklärung und Romantik bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts. Einerseits verfolgt sie die Entstehung einer politischen Ökonomie, die als neues Regierungswissen weitläufige Kenntnisse über Reichtum und Wohlstand, über den Menschenverkehr und soziale Gestzmäßigkeiten versammelt; andererseits die Konstruktion eines ökonomischen Menschen, der mit seiner Rationalität, mit seinen Neigungen und Passionen zum Leitfaden anthropologischer Modellbildung wird. Besondere Bedeutung gewinnen dabei literarische Gattungen wie Drama und Roman, in denen der "homo oeconomicus" nicht nur einen exemplarischen Darstellungsraum findet. Vielmehr arbeiten Theaterbühnen und Romanliteratur selbst an einer "Poetik des ökonomischen Menschen", sie arbeiten daran, diesem neuen Menschenschlag eine konzise Gestalt, ein Bild und eine vorbildliche Wirksamkeit zu verleihen. Von Lillos "London Merchant" über Lessing bis zu Goethes "Faust", von Schnabels "Felsenburg" über Wieland und Goethe bis hin zu Hardenbergs "Ofterdingen" reicht eine Linie, an der entlang man die Formen und Wandlungen des ökonomischen Menschen episch wie dramatisch überprüfen kann: seine Schicksale und Begierden, seine Reden, seine Verwicklungen und seinen symbolischen Tausch.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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