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Würde der Kreatur? Die Idee der Würde im Horizont der Bioethik.

Antragstellerin Dr. Heike Baranzke
Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5379938
 
Ausgehend von dem seit 1992 in der Schweizer Bundesverfassung stehenden Rechtsbegriff "Würde der Kreatur" untersucht die vorliegende Studie die ideengeschichtlichen Traditionen und das systematische Verhältnis von "Würde der Kreatur" und Menschenwürde. Die "Würde der Kreatur" resp. die geschöpfliche Würde von Tieren und Pflanzen wird seit etwa 10 Jahren zunehmend in bio- und gentechnologischen Zusammenhängen sowie im Kontext der Tierethik bemüht. Es wird gezeigt, daß den beiden Würdebegriffen unterschiedliche Ideen- und Begriffstraditionen und somit verschiedene Gehalte zugrunde liegen, die als "Bonitas-" und "Dignitas-"Traditionen unterschieden werden, um die Äquivokation in beiden Würdebegriffen benennen und auflösen zu können. Eine systematische und begründungstheoretische Vermittlung der beiden Würdevorstellungen wird anhand der Kantischen Moralphilosophie und der Beziehung zwischen Glück und Würde erarbeitet und für eine Bewertung aktueller tierethischer Positionen herangezogen. Da am Paradigma des Mensch-Tierverhältnisses auch "das Tier im Menschen", d.h. die animalische physische und affektive Struktur des Menschen selbst immer mit thematisiert wird, öffnet sich der systematische Horizont einer Tierethik als Teil einer interspeziesistischen Bioethik zu einer ganzheitlich anthropologischen Fundierung einer humanmedizinischen Bioethik. Kants Unterscheidung von Achtungs- und Liebespflichten spielen bei der Entfaltung dieser Dimension eine zentrale Rolle.Heike Baranzke: Würde der Kreatur? Die Idee der Würde im Horizont der Bioethik. Würzburg 2002. Verlag Königshausen & Neumann, 408 S. mit Personen- und Sachregister
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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