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Authentizität in der Medienkultur. Neue Repräsentationsmuster intimer und öffentlicher Kommunikation

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5381525
 
Erleben wir eine Intimisierung der Öffentlichkeit, eine Aufhebung der tradierten Grenzen von Öffentlichkeits- und Privatphäre?, lautet eine aktuelle Frage des wissenschaftlichen und feuilletonistischen Diskurses. Ihre häufige Bejahung wird meist aus einer neuen raum-zeitlichen Unmittelbarkeit der Kommunikation durch Bildschirm-Medien und bestimmte Medienformate beründet, die Rückzugsorte `verschwinden' lässt. Das Forschungsprojekt will diesen unterstellten Wandel im Schnittfeld von Sozialtheorie und Kommunikations- und Mediensozologie untersuchen: Die Sphären des Intimen und Öffentlichen sind gesellschaftliche Organisationsprinzipien, die in einem wechselseitig konstitutiven Verhältnis stehen; ihr jeweils typischer Grad sozialer Distanz wird durch bestimmte Darstellungs- und Kommunikationsformen repräsentiert. Mit zunehmender Kompetenz in der Anwendung und Rezeption medialer Distanzkommunikation orientieren sich die Vergegenwärtigungsformen in intimer und öffentlicher Kommunikation nicht mehr primär an der räumlichen Nähe der Interaktionspartner, sondern an der situativen Steuerungsmöglichkeit von Zugänglichkeit. In der Medienkultur führt `Abwesenheit' statt Kopräsenz zu spezifischen Verhaltensstandards, aber auch zu einem Prozeß neuer Authentifizierung, in dessen Verlauf die bisherigen Unterscheidungskriterien von `intimer' und `öffentlicher' Kommunikation an Bedeutung verlieren.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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