Detailseite
Projekt Druckansicht

Nationaler Mythos oder historische Trauer? Der Streit um ein zentrales "Holocaust-Mahnmal" für die Berliner Republik

Antragsteller Dr. Jan-Holger Kirsch
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5382054
 
Die Debatte um das "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" begann kurz vor der deutschen Einheit und begleitete das erste Jahrzehnt der "Berliner Republik". Aus der Initiative eines privaten Förderkreises wurde ein Projekt des deutschen Staates, der mit diesem Denkmal nicht nur an die ermordeten Juden erinnern will, sondern gleichzeitig seine Nationalidee zu definieren versucht. Die Rekonstruktion der publizistischen Kontroversen und die Beschreibung der künstlerischen Entwürfe dient mehreren, miteinander zusammenhängenden Erkenntnisinteressen: Aus kulturtheoretischer Sicht wird erläutert, wie der wachsende Zeitabstand zum Nationalsozialismus das öffentliche Erinnern verändert. Aus geschichtsdidaktischer Sicht wird diskutiert, ob und wie die symbolische Form eines Denkmals Zugänge zur NS-Vergangenheit schaffen kann. Aus erinnerungsethischer Sicht wird eine "historische Trauer" begründet, die über das konventionelle Verständnis von Trauer als persönlicher Verlusterfahrung hinausweist. Mehr als 2.800 Artikel der Qualitätspresse sowie die Wettbewerbsbeiträge der beteiligten Künstler bilden die Quellengrundlagen der Untersuchung. So stützt sich die theoretische Reflexion auf eine breite empirische Basis.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung