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Energie- und kostensparendes Bauen mit lokalen Baustoffen und ggf. Abfallmaterialien in ländlichen und stadtnahen Siedlungsgebieten Brasiliens
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Gernot Minke
Fachliche Zuordnung
Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung
Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5382157
Die Bevölkerungsentwicklung in Brasilien ist in den letzten Jahrzehnten gekennzeichnet durch eine stark Verstädterung (Landflucht). Parallel zu diesem Prozess hat sich im Bausektor zunehmend eine industrialisierte Bauweise durchgesetzt. Derzeit kann festgestellt werden, dass sich diese Art der Bauweise auch auf dem Land etabliert. Die negativen Ausweitungen dieses Prozesses sind: - die Herstellung der industrialisierten Baumaterialien ist Energie- und umweltintensiv; - die Zentralisierung der Produktion verursacht hohe Kosten, Energieaufwand und Umweltbelastung für den Transport; - die Bauweise selbst führt in den meisten Fällen zu einem Innenraumklima, das überwiegend außerhalb der Komfortzone liegt und durch den Einsatz vom elektrischen Klimaanlagen korrigiert werden muß. Dies sind nicht nur kostenintensiv sondern verursachen auch gesundheitliche Beeinträchtigungen; Untersucht werden soll die Anwendbarkeit lokaler Baustoffe, klimaangepasster Bauweisen und einfacher Bautechniken bei Beachtung von Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Wohnkomfort für Bevölkerungsschichten mit niedrigem Einkommen in stadtnahen Siedlungsgebieten Brasiliens. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen in einem Handbuch zusammengefaßt werden, um Politikern, Ingenieuren, Architekten und Bauherren Planungs- und Entscheidungshilfen zu bieten. Sie sollen Hilfestellung geben, um lokale Produktionskooperativen in ländlichen bzw. stadtnahen Gebieten zu gründen und dadurch Arbeitsplätze zu schaffen und andererseits die Bevölkerung motivieren und zu befähigen Ihre Unterkünfte weitgehend selber zu errichten. Somit soll damit auch die Landflucht verringert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen