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Die Filioque-Kontroverse zwischen Ost- und Westkirche im Frühmittelalter

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5382281
 
Zwischen den Kirchen der östlichen (griechischen) und der westlichen (lateinischen) Tradition schwelt seit einem Jahrtausend ein Streit über das rechte Bekenntnis und die Lehre vom dreieinigen Gott, konkret: ob der Heilige Geist seinen Ursprung aus Gott dem Vater nimmt oder aus dem Vater und dem Sohn- "ex Patre Filioque", wie die lateinisch geprägten Kirchen lehren. Bis heute behindert diese Differenz die Feier gemeinsamer Gottesdienste; sie betrifft nicht nur theologische Grundfragen, sondern auch das Problem der Definitionsgewalt kirchlicher Lehre und des Verhältnisses zur Tradition der Kirchenväter und Konzilien der Antike. Die vorliegende Dissertation geht von der Beobachtung aus, daß die gegenwärtigen ökumenischen Gespräche an einer fundamentalen historischen Unbestimmtheit leiden. Sie versucht, die Ursprünge der dogmatischen Kontroverse in ihrem komplexen, von politischen und geistesgeschichtlichen Faktoren mitgeprägten Umfeld aufzuspüren und zur Aufklärung beizutragen, worin der bleibend relevante Problemkern besteht. Mit dem frühen Mittelalter beleuchtet sie dabei ein von der protestantischen Theologie vernachlässigtes Kapitel der Kirchen- und Dogmengeschichte: Das lateinische "Filioque" erweist sich als kontextuell sachnotwendiger Ausdruck des trinitarischen Glaubens, wird aber zugleich durch den Aufweis der Kontingenzen seiner Hausbildung im Blick auf heutige Diskussion in konstruktiver Weise relativiert.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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