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Brauchtum und Alltagskultur im Wadi Hadramaut/Jemen nach der Darstellung in (unveröffentlichtem) lokalem Schrifttum
Antragstellerin
Dr. Hanne Schönig
Fachliche Zuordnung
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung
Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5382680
Im Wadi Hadramaut (Jemen) existieren in Bibliotheken, Museen, Archiven und Privatsammlungen zum größten Teil nicht publizierte Textmaterialien ethnographischen oder ethnologisch relevanten Inhalts zu verschiedenen Aspekten des Brauchtums und der Alltagskultur. Dieses umfangreiche Schrifttum aus dem 19. und 20. Jahrhundert dokumentiert eine komplexe Selbstreflektion, die motiviert ist durch äußere Einflüsse: Das britische Mandat (1839-1967) und, mehr noch als dieses, die bis heute andauernde Auswanderungsbewegung, vor allem nach Südostasien, brachten durch ständigen Kontakt, Austausch und (Re-)Importe materielle Neuerungen und neue Werte und Ordnungsvorstellungen. Diese erschütterten Traditionen und setzten soziale Transformationsprozesse wie auch eine allmähliche mentale Neuorientierung in Gang. Im Ergebnis wurden Normen und Handlungsweisen im Einflussbereich von Religion und regionalen Sitten von lokalen Autoritäten und Gelehrten in unterschiedlichen schriftlichen Äußerungsformen dargestellt. Die Texte, die zudem ein reichhaltiges dialektales und süd(ost)asiatisch-fremdsprachliches Material enthalten, müssen zunächst geborgen und erhoben werden - ein aufgrund des Verfalls und schlechten Zustandes vieler Texte dringliches Anliegen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
