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Transposition d`art und die Problematisierung der Mimesis in der französischen Lyrik des 19. Jhs.: Untersuchungen zur Ausdifferenzierbarkeit eines Paradigmas parnassischer Lyrik
Antragsteller
Professor Dr. Klaus W. Hempfer
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 1997 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5383073
Ziel des Projekts ist es, den Begriff der 'transposition d'art' in seiner Distinktivität zu Konzepten wie dem Horazischen 'ut pictura poesis', der 'wechselseitigen Erhellung der Künste', der Synästhesie u.a. zu bestimmen, wobei durchaus eine potentielle Ambiguität der Begriffsbildung in den zeitgenössischen Aussagen mitreflektiert wird, um sodann zu zeigen, wie sich über dieses Konzept Textstrukturen in Werken von Autoren wie Gautier, Banville, Leconte de Lisle, Heredia u.a. erfassen lassen, die auf einen grundsätzlichen Wandel des Wirklichkeitsbezugs von Dichtung verweisen. Dieser neue Wirklichkeitsbezug läßt sich weder mit dem eignen der romantischen Lyrik verrechnen noch entspricht er der weitgehenden Aufhebung der Mimesisrelation, wie sie für die sog. 'moderne Lyrik' seit Hugo Friedrich als charakteristisch gilt. Vielmehr soll gezeigt werden, daß im Unterschied zur Natürlichkeitsillusion der Romantik das neue Wirklichkeitsverständnis auf den Konstruktcharakter der poetischen Darstellung abhebt, während die Differenz zur sog. 'modernen' Lyrik vor allem darin zu sehen wäre, daß die dichterische Wirklichkeitsdarstellung zwar als Konstrukt durchsichtig gemacht wird, sich jedoch weiterhin über Ähnlichkeitsrelationen zum akzeptierten Wirklichkeitsmodell konstituiert. Dies heißt, daß die 'illusion reférentielle' zwar als solche ausgewiesen, aber noch nicht grundsätzlich aufgehoben wird. Über die Bestimmung eines spezifischen Wirklichkeitsbezugs läßt sich schließlich die Notwendigkeit der Annahme eines eigenständigen Paradigmas der Parnasse-Lyrik begründen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen