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Komplexanaphern im Ko(n)text - eine Studie zu Verarbeitungsebenen der textuellen Komplexbildung
Antragstellerin
Professorin Dr. Monika Schwarz-Friesel
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2002 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5383289
Komplex-Anaphern stellen einen besonderen Subtyp der textuellen Anaphorik dar. Sie nehmen Bezug auf eine komplexe Textstruktur und fassen diese (informationell komprimiert und zusätzlich oft mit einer spezifischen Evaluation) zu einem einheitlichen Referenten zusammen (Die Türme stürzten vollständig ein und begruben Tausende von Menschen... Diese Katastrophe...). Komplex-Anaphern zeichnen sich dadurch aus, dass sie abstrakte Textreferenten benennen und dass ihre Interpretation vom Rezipienten die kognitive Strategie der Komplexbildung verlangt. Obwohl Komplex-Anaphern ein wesentliches Mittel für die Konstruktion von Kohärenz in Texten jeder Art sind, wurden sie bislang textlinguistisch nicht intensiv untersucht. Im Mittelpunkt der Projektanalyse soll daher die textstrukturierende und kohärenzetablierende Funktion der Komplex-Anaphern stehen, d.h. ihre Verwendung in Bezug auf die Kontinuität von Referenzkonzepten in Texten. Im Rahmen der modernen, kognitiv und prozedural ausgerichteten Textlinguistik, welche die Interaktion von grammatisch kodierten Textinformationen und konzeptuellen Rezipientenstrategien bei der Kohärenzetablierung berücksichtigt, sollen die Komplex-Anaphern zunächst von verwandten Referenzphänomenen abgegrenzt und dann als textuelle Kontinuitätsausdrücke in ihrer Spezifik beschrieben und erklärt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen