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Spielräume des auktorialen Diskurses

Mitantragsteller Dr. Ralph Kray
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5383840
 
Im Laufe ihrer Geschichte oszillierten die Auffassungen vom literarischen Autor zwischen zwei Polen: Einerseits gilt er als eine Person, als Verfasser von Texten, deren Sinn durch Interpretation auf eine auktoriale Intention zurückgerechnet werden kann, andererseits als eine Konstruktion, deren Name für Funktionen steht, die den Umgang mit bestimmten Diskursen innerhalb des Mediums Schrift/Buch regeln. Beide eher komplementären als miteinander zu vereinbarenden Seiten, die hermeneutische und die diskursanalytische, stecken den Rahmen des vorliegenden Bandes ab. In der Auseinandersetzung mit den Thesen vom "Tod" des Autors und seiner "Wiederkehr" werden die Aspekte der Autorschaft hier 1) auf einer theoretisch-methodologischen Ebene in den Begriffen Auktorialität und auktorialer Diskurs neu überdacht und 2) anhand historischer Fallbeispiele aus den europäischen Literaturen in vergleichender Sicht exemplarisch demonstriert. Der Autoritätsanspruch des Autors ist einerseits abhängig von wechselnden kulturellen Semantiken sowie den medialen Voraussetzungen ihrer Kommunikation und wird andererseits verankert in institutionellen Stabilisierungseffekten wie der individuellen Autorschaft. Eine Geschichte des literarischen Autors kann deshalb als Geschichte von Inszenierungsformen des auktorialen Diskurses geschrieben werden.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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