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"Soldaten der Arbeit". Arbeitsdienste in Deutschland und den USA, 1933-1945

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5384571
 
"Soldaten der Arbeit" ist die erste Gesamtdarstellung des nationalsozialistischen Arbeitsdienstes für Männer, den zwischen 1933 und 1945 über drei Millionen Deutsche durchliefen. Da der Dienst neben seinen Arbeitsprojekten einen Erziehungsauftrag hatte, erlaubt er tiefe Einblicke in die Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik des Regimes sowie in dessen erzieherische Programmatik und Praxis. Kiran Klaus Patel stellt zudem in einem asymmetrischen Vergleich die NS-Organisation dem zeitgleich eingerichteten Arbeitsdienst der USA, dem 'Civilian Conservation Corps', gegenüber. In beiden Institutionen spiegeln sich die Antworten der deutschen Diktatur und der amerikanischen Demokratie auf die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre in besonderem Maße wider. Zu den verblüffenden Ergebnissen des Vergleichs gehört die Ähnlichkeit der erzieherischen Praxis in beiden Diensten: Im Rahmen eines Lagersystems nahm jeweils die Kontrolle und Disziplinierung der jungen Männer eine zentrale Rolle ein - wenngleich die damit verbundenen Erziehungsziele sehr unterschiedlich waren. Die methodisch innovative Arbeit geht über den Vergleich hinaus und analysiert auch wechselseitige Wahrnehmungen und Transfers. So beleuchtet sie etwa die bemerkenswerte Offenheit der USA im Hinblick auf die nationalsozialistische Sozialpolitik. Diese wurde von der amerikanischen Bundesadministration nicht nur eingehend untersucht. Vielmehr übernahmen sie, über die Grenzen von Demokratie und Diktatur hinweg, auch einige Elemente in modifizierter Form.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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