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Untersuchungen von Gebrauchsspuren an Artefakten der Hominidenfundstelle Bilzingsleben (Thüringen)

Antragsteller Dr. Leif Steguweit
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2003 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5385724
 
Ziel der vorgelegten Materialbearbeitung ist die Untersuchung von Stein- und Knochenartefakten der mittelpleistozänen Hominiden von Bilzingsleben anhand mikroskopischer Verfahren. Während die Ergebnisse zum Spektrum intensiv genutzter Steinartefakte gute Vergleichsmöglichkeiten zu einerseits experimentell erzeugten Gebrauchsspuren, andererseits zu weiteren Fundplätzen des Alt- und Mittelpaläolithikum bieten, erbringt die Untersuchung ausgewählter Knochenartefakte von Bilzingsleben eine herausragende Sensation: Anhand laserscan-mikroskopischer Detailanalysen kann eindeutig nachgewiesen werden, dass an drei der Knochenartefakte anthropogene Schnittspuren aufgebracht wurden, die aufgrund ihrer makroskopisch homogenen Anordnung als "nicht-utilitär" erzeugt bezeichnet werden. Damit wird einer der weltweit ältesten Nachweise protokünstlerischen Verhaltens erbracht. Der dargelegte kulturanthropolgische Zusammenhang planenden und umweltadaptiven Verhaltens ist in Überlegungen zur Fundstellengenese des Bonebeds von Bilzingsleben eingebettet, speziell zur Geologie, Chronostratigraphie und Taphonomie, und bietet damit zugleich einen gebündelten Überblick vorliegender Forschungsergebnisse. Parallel einfließende Vorbetrachtungen setzen sich mit der Methode und dem Status quo der mikroskopischen Gebrauchsspurenforschung auseinander, um die konkrete Anwendbarkeit auf den vorgelegten Materialkomplex zu diskutieren. Hierbei wird eine Reihe von Details vorgelegt, die ebenfalls Erstbearbeitungen und dem Vergleich mit dem Bilzingsleben-Komplex dienlich sind.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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