Detailseite
Projekt Druckansicht

Pathogenese der HIV-induzierten Blut-Hirn-Schrankenstörung und neuronalen Schädigung: Bedeutung des HIV-1-Regulatorproteins Nef

Fachliche Zuordnung Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5386241
 
Virale Neurotoxine spielen in der Genese der HIV-assoziierten zerebralen Schädigung eine wichtige Rolle. Kürzlich konnten wir erstmals zeigen, dass das HIV-1 Regulatorprotein Nef in-vivo und in-vitro chemotaktisch wirkt (pathogenetische Bedeutung für die Rekrutierung von HIV-infizierten Leukozyten), zur Freisetzung von Zytokinen führt und im Rattenmodell nach Applikation in den Liquorraum eine Störung der Blut-Hirn-Schranke und die Freisetzung der Matrix-Metalloproteinase (MMP)-9 induziert1. Jetzt sollen neuropathologische Veränderungen nach intrazellulärer Expression von Nef Protein im Hirnparenchym untersucht werden. Geplant ist die Herstellung eines Nef-exprimierenden rekombinanten Adeno-assoziierten Virus-Vektoren (rAAV), der es uns ermöglicht, eine stabile Expression zu erreichen und Langzeiteffekte (einige Wochen) zu analysieren. Untersucht werden sollen (1) die Nef-induzierte Immunreaktion (z.B. die Leukozyten-Immigration und Mikroglia-Aktivierung) und neuropathologische Veränderungen (insbesondere die Störung der Blut-HirnSchrankenintegrität und der neuronale Zelltod). Mit besonderer Aufmerksamkeit sollen molekulare Mechanismen identifiziert und charakterisiert werden, die diesen Veränderungen zugrunde liegen. So wollen wir mittels pharmakologischer Inhibition, der Anwendung transgener Mäusestämme und ergänzender zellkultureller Untersuchungen die Bedeutung der Induktion von VEGF (vascular endothelial growth factor) und nachgeschalteter Mediatoren (tPA, uPA, uPAR, PAI-1, MMPs und insbesondere Src-Kinasen) für die durch Nef vermittelte Blut-Hirn-Schrankenstörung untersuchen. Da Nef über hochaffine molekulare Bindungen mit Src-Kinasen auch per se Einfluss auf die Aktivierung dieser wichtigen intrazytoplasmatischen Signalmoleküle nehmen könnte, wollen wir - mit Sicht auf die bekannte indirekte chemotaktische Wirkung von Nef - die Bedeutung der Interaktionen von Nef und Src-Kinasen für die Zellaktivierung und Ausschüttung von chemotaktischen Mediatoren (z.B. Chemokinen) analysieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung