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Sphere Melodies: Die Manifestation transzendentalistischen Gedankengutes in der Musik der Avantgardisten Charles Ives und John Cage

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5386363
 
Das Gedankengut der amerikanischen Romantik, der sogenannten Transzendentalismus, nimmt in den musikalischen Konzeptionen von Charles Ives (1874-1954) und John Cage (1912-1992) einen Stellenwert ein, den weder die Musik- noch die Literaturwissenschaft in ihrer weitreichenden Bedeutung für das 2o. Jahrhundert erkannt hat. Die Freilegung ideengeschichtlicher Strukturen zeigt, inwiefern Emersons und Thoreaus Anschreiben gegen die paralysierende Retrospektivität, die Formhörigkeit, das Epigonentum und die grassierenden Minderwertigkeitsgefühle in den Vereinigten Staaten auf die musikalischen Standortbestimmungen von Ives und Cage einwirkten. Die literarischen Vorarbeiten zur American Newness, dem Nonkonformismus und dem Umgang mit Tradition im Zitat münden in eine transzendentalistische Umdeutung des Mythos' der Sphärenmelodien. Die Avantgardisten instrumentalisieren diese Wahrnehmungssensibilisierung für vermeintlich kunstlose Phänomene wie die Geräusche der Eisenbahn, das Echo von Kirchenglocken, das Summen von Telegraphenleitungen und die Abendstille, um eine ästhetische Gegenposition zur europäischen Musikkultur zu beziehen. Angesichts der fruchtbaren künstlerischen Verarbeitungen eines Charles Ives und John Cage steht einer Wiederentdeckung des amerikanischen Transzendentalismus nichts im Wege.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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