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Die Realität nachahmen: Vergleich der mikrobiell beeinflussten Korrosion unter Labor- und Freiluftbedingungen (Akronym: Miracles)

Antragstellerin Dr. Sara Taghavi Kalajahi
Fachliche Zuordnung Mikrobielle Ökologie und Angewandte Mikrobiologie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 538638119
 
Trotz umfangreicher Forschung und zahlreicher Veröffentlichungen bleiben grundlegende Fragen zur mikrobiell beeinflussten Korrosion (MIC) unbeantwortet. Insbesondere die Vorhersage der Korrosionsraten für Materialien in Umgebungen, in denen aggressive Mikroorganismen präsent sind, bleibt eine Herausforderung. Die Beantwortung dieser Frage birgt das Potenzial, die Lebensdauer neuer Werkstoffe, Beschichtungen und Schutzstrategien in verschiedenen Umgebungen zu demonstrieren, zu validieren und vorherzusagen, wodurch die Kontrolle von MIC unterstützt werden kann. Hierfür ist ein tieferes Verständnis nötig, wie verschiedene Umweltparameter das Verhalten mikrobieller Gemeinschaften beeinflussen und welche Auswirkungen sie auf die Korrosionsraten haben. Die Diskrepanz zwischen den Korrosionsraten im Labor und im realen Umfeld sowie die Unterschiede in der Wirksamkeit von Minderungsstrategien sind gut dokumentiert. Auch die Wahl der geeigneten experimentellen Plattform für MIC-Untersuchungen hat einen erheblichen Einfluss auf die Datenerfassung. Ziel dieses DFG-Projekts ist es, den Einfluss verschiedener Umweltparameter auf die Struktur mikrobieller Gemeinschaften und deren Auswirkungen auf die Stahlkorrosion umfassend zu verstehen. Mithilfe einer innovativen Laborplattform (ESS-Säule) sollen beschleunigte Labortests verbessert werden, um Ergebnisse zu erzielen, die den realen Korrosionsraten näherkommen. Zudem wird im Rahmen des Projekts mittels Omics-Techniken untersucht, wie der kathodische Korrosionsschutz die Mikroorganismen und die Biofilmbildung beeinflusst. Obwohl der kathodische Schutz (KS) eine empfohlene Methode für den Korrosionsschutz in Meeresumgebungen ist, gibt es nur wenig Literatur zur Effektivität bei der Minderung von MIC. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Forschung darauf abzielt, die Kluft zwischen Laborexperimenten und realen Korrosionsraten zu überbrücken. Die Ergebnisse dieses Projekts werden dazu beitragen, wirksame Pläne zur Kontrolle von MIC zu entwickeln und die Lebensdauer von Materialien in verschiedenen Umgebungen und Branchen zu verlängern.
DFG-Verfahren WBP Stelle
 
 

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