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Religiöse Bildung für nachhaltige Entwicklung. Empirische Erforschung ihrer Wirkung auf das geplante umweltbewusste Verhalten von Haupt- und Sekundarschüler*innen
Antragstellerin
Professorin Dr. Claudia Gärtner
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 538650788
Religiöse Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird in der Religionspädagogik derzeit verstärkt konzeptionell und didaktisch entfaltet. Bislang sind jedoch weder die entwickelten Konzeptionen noch entsprechende Lernsettings empirisch überprüft. Das beantragte Projekt reagiert auf diese Problemstellung, indem es die zugrundeliegende These, dass eine politisch orientierte religiöse BNE zu umweltbewusstem geplantem Verhalten beiträgt, empirisch untersucht. Hierzu setzt das Projekt Lernsettings ein, die anhand von didaktischen Prinzipien einer politisch orientierten religiösen BNE konzipiert wurden und die sich heterogenitätssensibel an Haupt- und Sekundar-Schüler*innen (SuS) richten, die sowohl statistisch eher ablehnende, skeptische oder unentschlossene Umwelteinstellungen besitzen als auch grundsätzlich in der Religionsdidaktik selten untersucht werden. Das Projekt zielt darauf zu untersuchen, inwiefern diese SuS anhand der Lernsettings zu umweltbewussterem geplanten Verhalten befähigt werden. Hierbei wählt das Projekt ein kontrastives Sample, um außerschulisches, non-formales mit schulischem, formalem religiösen Lernen zu vergleichen. Entsprechend ist das Projekt in zwei Teilprojekte strukturiert: Teilprojekt 1 untersucht außerschulisches religiöses Lernen in sozialen Seminaren für bildungsbenachteiligte SuS, Teilprojekt 2 religiöses Lernen im schulischen Religionsunterricht in 9.-10. Haupt- und Sekundarschulklassen. Dabei werden folgende Forschungsfragen bearbeitet: 1. Welche Wirkungen besitzen heterogenitätssensible Lernsettings einer politisch orientierten religiösen BNE auf das geplante Umweltverhalten von Haupt- und Sekundar-SuS des 9.-10. Jg. im RU bzw. in außerschulischen Lernorten? 2. Inwiefern lassen sich Unterschiede zwischen heterogenen SuS bzgl. 1. aufzeigen? 3. Inwiefern lässt sich in den Daten erkennen, wie und durch welche Prinzipien das Lernsetting zum rekonstruierten Lernerfolg beigetragen hat? 4. Inwiefern lassen sich Unterschiede zwischen schulischen und außerschulischen Lernorten in Hinblick auf die Ergebnisse von 1.-3 aufzeigen? 5. Inwiefern führen die Ergebnisse von 1-4 zu einer empirischen Fundierung einer politisch orientierten religiösen BNE bzw. zu deren Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung? Die Studie beansprucht nicht, die Wirksamkeit von Lernsettings evidenzbasiert zu erheben. Vielmehr geht es um die empirische Rekonstruktion prozessbezogener Wirkungen von religiöser BNE anhand konkreter Lernsettings. Dabei ist die Studie als Mixed-Method-Design angelegt. Lernausgangslage und -ergebnisse werden quantitativ per Fragebögen erhoben, Lernstand, -ergebnisse und -prozesse vertiefend durch qualitative halbstandardisierte Interviews sowie durch ethnografisch geprägte Beobachtungsstudien und die Auswertung von Lernprodukten. Die quantitative Datenauswertung erfolgt SPSS-gestützt, die qualitative Auswertung MAXQDA-gestützt in Anlehnung an Udo Kuckartz qualitativer Inhaltsanalyse.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen