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Nation, Konfession, Geschichte. Zur nationalen Geschichtskultur Ungarns im europäischen Kontext (1860-1948)

Antragsteller Dr. Árpád von Klimó
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5387423
 
In den Nationalbewegungen Ungarns, Italiens und Deutschlands entstanden seit Beginn 19. Jahrhunderts moderne Nationalgeschichten. Diese Erzählungen vermittelten auf den modernen Nationalstaat hin ausgerichtete Interpretationen der Vergangenheit. Dabei lassen sich v.a. zwei Hauptströmungen bestimmen, eine 'national-revolutionäre', in deren Mittelpunkt die Befreiung des Volkes von seiner Unterdrückung steht, und eine 'national-staatliche', die sich auf die jeweilige Gründung des Staates bzw. der Nation im Mittelalter bezieht. Beide Idealtypen erlauben die Einordnung von Ereignissen der jeweiligen Vergangenheit in ein einheitliches Schema. In Ungarn entstanden seit 1860 zwei konkurrierende nationalhistorische Kulte, die sich deutlich konfessionellen Strömungen zuordnen lassen: der Kult um die Revolution von 1848 und der Kult um den mittelalterlichen Staatsgründer, König Stephan den Heiligen. Die Geschichte dieser beiden Kulte steht im Mittelpunkt der Habilitationsschrift. Ihre jeweilige Ausprägung wird von der Zeit des Liberalismus seit 1860 über die Epoche des Horthy-Regimes bis zur Errichtung der Kommunistischen Diktatur 1948/49 nachgezeichnet. Der ungarische Fall wird im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, besonders Frankreich, Deutschland und Italien diskutiert und so in einen breiteren Kontext eingeordnet.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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