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Response Priming als Zugang zu vorbewussten visuellen Repräsentationen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5388338
 
Im Response-Priming-Paradigma (Vorberg et al., in press) werden kurzzeitig Reize (Primes) präsentiert, deren bewusste Sichtbarkeit durch nachfolgende Reize (Masken) beeinflusst werden kann. Umgekehrt beeinflussen die Primes Reaktionen auf die Maske. Unsere bisherigen Experimente zeigen, dass Priming-Effekte linear mit dem Zeitintervall zwischen Prime und Maske ansteigen; dieser Effekt ist aber völlig unabhängig vom Verlauf der Maskierung und daher offenbar vom visuellen Bewusstsein vollständig dissoziierbar. Dies gilt auch für Zeigebewegungen auf Farbreize (Schmidt, in press; Schmidt, 2000), was in Widerspruch zu Milner und Goodale´s (1995) populärer neurophysiologischer Theorie zweier visueller Pfade steht. In diesem Projekt sollen mit Hilfe elektrophysiologischer Verfahren zunächst kortikale Korrelate von Priming- und Maskierungsfunktionen untersucht werden. Zweitens möchten wir ein von Vorberg et al. (in press) entwickeltes stochastisches Modell der motorischen Aktivierung durch Primes und Masken testen, das invariante Priming-Funktionen selbst über große Änderungen der visuellen Parameter hinweg vorhersagt. Dazu sollen die Intensität der Reize und die Antwortstrategien der Versuchspersonen manipuliert werden. Drittens möchten wir ein von Schmidt (in press) vorgeschlagenes Modell testen, das davon ausgeht, dass visuelles Bewußtsein und visomotorische Mechanismen unterschiedliche Filtereingenschaften bezüglich Ortsfrequenz, Farb- und Helligkeitskontrast haben könnten (Schiller & Logohtetis, 1990). Hierzu sollen visuelle Features und die Art der motorischen Reaktion systematisch variiert werden. Wir erhoffen uns von diesen Experimenten wichtige Aufschlüsse über neurophysiologische und funktionelle Mechanismen von visomotorischer Aktivierung, visuellem Bewusstsein und kognitiver Kontrolle.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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