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Transformation von Bevölkerungswissenschaften, bevölkerungspolitischen Inhalten und Zielen in schulische Erziehung und Bildung in Deutschland zwischen 1871 und 1960

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5388862
 
Im Zentrum steht die Transformation von bevölkerungswissenschaftlichem Wissen in schulische Erziehung und Bildung in Deutschland zwischen 1900 und 1960. Die Bevölkerungswissenschaften werden in dieser Zeit gespeist aus Bereichen der Nationalökonomie und Statistik, der Medizin und Biologie, der Anthropologie und der Sozialwissenschaften. Die Untersuchung erfaßt also auch die Gebiete Eugenik und Rassenkunde. Sie versteht sich als Beitrag zur Erforschung des außerwissenschaftlichen Diskurses der Bevölkerungswissenschaften. Zur Begegnung prognostizierter Gefahren der quantitativen und qualitativen Bevölkerungsentwicklung folgern Wissenschaftler seit der Jahrhundertwende, verstärkt nach 1918, Handlungsbedarf. Nahezu alle - gleich welcher Couleur - messen neben Aufklärung und Bildung der Überzeugungsarbeit und der "Umstimmung der Gesinnung" wesentliche Bedeutung bei. Daher will die Studie die Umsetzung dieser Ideen als einen Teilbereich von Bevölkerungspolitik näher beleuchten. Im Nationalsozialismus wird der Vermittlung bevölkerungswissenschaftlicher Inhalte auch eine Funktion zur politisch-ideologischen Erziehung zugewiesen, so daß auch etwaige Instrumentalisierungen und Verstrickungen thematisiert werden. Die Untersuchung erfolgt anhand schulischen Lehrmaterials, da dieses sowohl Informationsmedium ist als auch eine erzieherische und politische Dimension enthält, ferner als 'Pflichtmedium' die nachwachsende Generation der Bevölkerung in ihrer ganzen Breite erreicht. Über Schulmedien wird es auch möglich, Aussagen über die Rezeption von Bevölkerungswissenschaft durch Vertreter anderer Fachgebiete zu machen. Ein Vergleich der Medieninhalte im Zeitablauf sowie mit den wissenschaftlichen Aussagen sucht Antworten auf die Frage nach Kontinuitäten und Brüchen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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