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Islamische Mystik: Ein "gemachtes Milieu" im Kontext von Modernität und Globalität

Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5388878
 
Die Studie beobachtet die Interaktion junger muslimischer Mystiker, zumeist Adepten eines Ordens, die sich in einer deutschen Stadt zusammengefunden haben. Sie leben eine am Ideal des Propheten orientierte sowie an die Traditionen der islamischen Mystik anknüpfende Ritualität und Geselligkeit. Indem sie dies tun, bringen die Akteure ein prägewirksames Milieu hervor, das auf sie selbst zurückwirkt und ihnen sowohl als Individuen wie auch als Gruppe einen charakteristischen Stempel aufdrückt. Die auf ethnographische und Interviewdaten basierende mikroskopische Studie legt die Rituale und Techniken offen, mit deren Hilfe die Akteure das Milieu und sich selbst als Subjekte gewissermaßen herstellen. In diesem "gemachten Milieu" ist beinahe nichts selbstverständlich (nicht einmal die "Ursprünglich- keit", auf die sich alle Akteure berufen). Die Regeln und Techniken müssen erlernt und reflektiert werden. Das Milieu ist nicht gegeben sondern gemacht. Die mikroskopischen Beobachtun- gen der Studie zeigen, dass und wie die Akteure in diesem reflexiven Prozess der Milieubildung moderne und zugleich globalisierte Techniken der Aneignung von Ursprünglichkeit verwenden. Diese Techniken der Aneignung von Ursprünglichkeit sind das Scharnier, welches das lokale Milieu mit Globalität vermittelt.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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