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Zwischen Bürgerkrieg und Innerer Sicherheit. Studien zur Geschichte der Schutzpolizei in der Bundesrepublik Deutschland von Mitte der 5oer bis Anfang der 7oer Jahre

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5388914
 
Die kulturgeschichtlich erweiterte Sozial- und Organisationsgeschichte der Schutzpolizei untersucht erstmals die Modernisierung staatlicher Herrschaft in der Bundesrepublik. Selbstverständnis und Leitbilder der Schutzpolizei waren bis in die 6oer Jahre stark an der Polizei der Weimarer Republik orientiert. Hochkohesive Kleingruppen sowie von Tatkraft, Mut und Härte bestimmte Männlichkeitsleitbilder besaßen eine hohe Bedeutung. Zu Anfang der Dekade intensivierten und konkretisierten sich die Debatten um die NS-Vergangenheit der Polizei, die hiervon selber jedoch fast unberührt blieb. Die Veränderungen der Kultur der Schutzpolizei wurden idealtypisch zugespitzt anhand zweier Altersgruppen verdeutlicht: an den "Patriarchen", die 1912 und früher sowie an den Modernisierern, die in den 192oer Jahren geboren waren. Bis in die 6oer Jahre war das Aufgabenprofil der Schutzpolizei vom Schutz des Staats vor Bürgerkriegen und kommunistischen Aufständen bestimmt. Zwischen 1964 und 1967 sollte die Polizei als sozialstaatliche Institution vorrangig Sicherheit vor Kriminalität gewährleisten. Spätestens zu Beginn der 7oer Jahre wurde Sicherheit dann zum Leitbegriff Innere Sicherheit erweitert und politisiert, d.h. wieder auf den Schutz des Staats bezogen. Am Ende des Untersuchungszeitraums wurde deutlich: die gesellschaftliche Modernisierung eilte der Modernisierung der Schutzpolizei weit voraus.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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