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Der Wandel der Ehe in der multikulturellen Gesellschaft Gibraltars

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5389504
 
Bei der Bevölkerung von Gibraltar handelt es sich um eine multikulturelle Gesellschaft, die aus ca. 30.000 Personen italienischer, menorkinischer, maltesischer, englischer, schottischer, irischer, andalusischer und jüdischer (Sepharden = spanische Juden) Herkunft einerseits und Marokkanern und Sindhis (hindiustische Inder) andererseits besteht. Die Voraussetzung zur Gründung einer Nuklearfamilie, Erweiterung der Verwandtschaft und Kontinuität der Deszendenz ist die Ehe. Die Institution Ehe ist in den Mikrokosmos Verwandtschaft eingebettet; Verwandtschaft und Deszendenz aber sind unübersehbare gesellschaft anerkannte Identitätsmerkmale. Hier wird die Frage von Bedeutung, wie sich in einer face-to-face Gesellschaft diese Identität manifestiert. Wird die Ehe zu einer Konstruktion der Wahrnehmung vom Eigenen und Fremden, der ethnischen Identität oder gar des Ethnozentrismus und damit der interkulturellen Abgrenzung schlechthin? Welche Ehen gelten hier als isogam, welche als heterogam, hypogam oder möglicherweise als tabuiert? Und schließlich wird der Frage nachzugehen sein, inwieweit die Institution Ehe bei der neuerlichen Entwicklung einer gibraltanischen Identität und nationalen Überlebensstrategie eine Rolle spielt. Von besonders wissenschaftlichem Wert ist das zu erhebende Material für einen Beitrag zur modernen Geschichte und dem Wandel der Ehe in multikulturellen Gesellschaften Europas, eine Lücke, die bislang in dieser Region noch nicht geschlossen werden konnte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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