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Hebelpunkte für den Klimaschutz
Antragsteller
Dr. Jan Petzold
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Empirische Sozialforschung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Politikwissenschaft
Soziologische Theorie
Empirische Sozialforschung
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Politikwissenschaft
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 538957776
Der Klimawandel erfordert einen tiefgreifenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel, der auch Emissionsreduktionen und Anpassung umfasst. Die Regierungen müssen im kommenden Jahrzehnt wichtige Entscheidungen für Klimaschutzmaßnahmen treffen, um die globale Erwärmung unter 2°C zu halten und katastrophale Auswirkungen zu vermeiden. Der IPCC zeigt auf, dass klimaresiliente Entwicklungspfade erforderlich sind, um Gesellschaften zu schaffen, die sich an klimatische Veränderungen anpassen können, einen geringen CO2-Fußabdruck haben und die Nachhaltigkeitsziele erreichen. Wie Gesellschaften einen solchen Wandel effektiv einleiten können, ist jedoch nur unzureichend bekannt. Die Perspektive der Hebelpunkte („Leverage Points“) kann als Brückenkonzept zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Gemeinschaften und Disziplinen dienen, die sich mit Fragen des Klimaschutzes befassen, aber fragmentiert sind und unterschiedliche erkenntnistheoretische und methodische Ansätze verfolgen. Hebelpunkte sind Stellen in einem System, an denen eine kleine Veränderung zu grundlegenden Veränderungen im gesamten System führen kann. Darüber hinaus gibt es drei Bereiche mit großer Hebelwirkung: Re-connect, Re-structure und Re-think. Re-connect konzentriert sich auf die Förderung der materiellen und immateriellen Verflechtungen zwischen Mensch und Natur. Re-structure betrifft institutionelle Reformen, einschließlich Maßnahmen, die auf systemische und strukturelle Veränderungen abzielen. Re-think unterstreicht die Notwendigkeit der Koproduktion von Wissen, insbesondere durch transdisziplinäre Prozesse. Diese drei Bereiche der Hebelwirkung können ein Systemverständnis liefern, um konkrete Interventionen für Anpassungs-, Mitigations- und Transformationspfade neu zu analysieren. Allerdings bedarf es noch einer größeren methodischen Kohärenz und empirischen Fundierung. Das Forschungsnetzwerk soll eine Plattform für die Diskussion von Erkenntnissen über den konzeptionellen und empirischen Stand der Forschung zu Hebelpunkten für den Klimaschutz aus verschiedenen disziplinären Perspektiven bieten. Das Hauptziel des Forschungsnetzwerks besteht darin, diese Perspektiven zu einem robusten, innovativen Rahmen für die Bewertung der Maßnahmen zur Erreichung plausibler Pfade zur Anpassung an den Klimawandel, zur Abschwächung des Klimawandels und zur Transformation zu führen. Durch die Zusammenführung von Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen, die sich mit Klimamaßnahmen und -transformation befassen, will das Netzwerk empirische, konzeptionelle und methodische Fortschritte erzielen.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e)
Dr. Maraja Riechers