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Die Wahrnehmung städtischen Wandels in der Postmoderne - untersucht am Beispiel der Stadt Oberhausen

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5389699
 
Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchungen stehen Interviews mit etwa 30 Bewohnern Oberhausens, die nach kollektiven alltagsweltlichen Mustern der Wahrnehmung und Bewertung strukturellen gesellschaftlichen Wandels interpretiert wurden. Gefragt wurde in den qualitativen Interviews vor allem danach, wie die Bewohner den Wandel der Stadt erleben und deuten, und in welcher Weise sie im Rahmen ihres Alltagslebens mit den Veränderungen umgehen. Der Wandel Oberhausens lässt sich, vereinfachend, als ein doppelter (Um-)Bruch in der Entwicklungsgeschichte der Stadt charakterisieren. Zum einen handelt es sich hierbei um den Niedergang der schwerindustriellen wirtschaftlichen Basis der Stadt ab den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts und den damit korrespondierenden sozio-ökonomischen, sozialen, soziokulturellen und politischen Aspekten gesellschaftlichen Wandels. Zum anderen handelt es sich um die Etablierung einer Konsum und Freizeit orientierten Form der Stadterneuerung, die etwa gegen Ende der 80er Jahre einsetzte und zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen ist. Beide Brüche in der Entwicklungsgeschichte der Stadt haben, so die These, z.T. folgenschwere Auswirkungen auf die Alltagspraxis der Menschen in Oberhausen. Diese Folgewirkungen beschränken sich indes nicht nur auf Fragen der beruflichen bzw. sozio-ökonomischen Integration, sondern betreffen in besonderer Weise auch die überkommenen Formen sozialer und sozio-kultureller Identität, wie beispielsweise soziale Umgangsformen, den Sprachgebrauch oder aber die Bedeutung montan-industrieller Artefakte im städtischen Raum, die ihre ehemalige Funktion heute weitgehend eingebüßt haben. Die vorliegende Untersuchung versucht, die verschiedenen Aspekte städtischen Wandels und ihre Auswirkungen auf die Alltagspraxis der betroffenen Menschen aufzuzeigen und in den Kontext allgemeiner gesellschaftlicher Veränderungstendenzen zu setzen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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