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Der Wortgottesdienst der Messe und das Alte Testament. Katholische und ökumenische Lektionarreformen nach dem II. Vatikanum im Spiegel von Ordo Lektionum Missae, Revised Common Lectionary and Four Year Lectionary: Positionen, Probleme, Perspektiven
Antragsteller
Professor Dr. Ansgar Franz
Fachliche Zuordnung
Katholische Theologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5389782
Die Arbeit behandelt ein Problem, das speziell im letzten Jahrzehnt erheblich an Bedeutung gewonnen hat durch das innerkirchliche Bemühen um eine "gesamt"biblische (AT und NT umfassenden) Theologie und durch das Fortschreiten des jüdisch-christlichen Dialogs: Welche Bedeutung hat die Bibel Israels, das sog. Alte Testament, für den christlichen Gottesdienst der Messe? Ist das AT, plakativ gesagt, lediglich eine historische, möglicherweise kulturell interessante Hinführung zum Evangelium des NT oder ist es als "erster Teil" der Bibel unverzichtbarer Bestandteil einer christlichen Verkündigung? - 1969 tritt in der katholischen Kirche ein neues Lektionar in Kraft, das - entgegen einer über 1000-jährigen Praxis - eine allsonntägliche Verkündigung des AT vorsieht. Nach diesem katholischen Vorbild entstehen in den reformierten Kirchen Amerikas und den anglikanischen Kirchen Großbritanniens ebenfalls zwei neue Lektionare (1990 und 1992), die sich aber im Hinblick auf die AT-Auswahl ausdrücklich von der katholischen Vorlage absetzen und der "Bibel Israels" ein stärkeres Eigengewicht zubilligen wollen. Seit den 90er Jahren gibt es darüber hinaus innerhalb der katholischen Kirche drei konkrete Reformvorschläge für eine Stärkung des AT im Lesegottesdienst. - Die vorliegende Studie untersucht die drei geltenden katholischen, reformierten und anglikanischen Ordnungen (die weltweit am weitesten verbreitet sind) und die drei Reformvorschläge, hinterfragt ihre hermeneutischen Vorentscheidungen (Auswahlkriterien für die AT-Lesung), vergleicht die konkrete Auswahl, die getroffen wurde, und versucht die Richtung zu beschreiben, die eine anstehende Reform einschlagen sollte.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen