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Das Chinabild in Natur und Landschaft von Athanasius Kirchers "China illustrate" (1667) und der Einfluß dieses Werkes auf die Entwicklung der Chinoiserie und der europäischen Kunst
Antragstellerin
Sheng-Ching Chang
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5389821
Die vorliegende Arbeit illustriert ein frühes Beispiel des Kulturaustauschs zwischen Ost und West. "China illustrata" gilt als das klassische Werk der China-Berichte, es war das erste polyhistorische Werk über China und spielt eine herausragende Rolle in der Geschichte des Kulturaustauschs zwischen Europa und Asien. In meiner Untersuchung konnte ich feststellen, daß das Buch großen Einfluß auf die Kunst hatte und das westliche Chinabild zum Teil bis heute prägt. Zu Kirchers Zeit gab es zahlreiche Reiseberichte über China und Asien. Ihre dokumentarischen Berichte trugen dazu bei, Kenntnisse über den Fernen Osten in Europa zu vertiefen. In den folgenden beiden Jahrhunderten bildete sich daraufhin eine neue Kunstströmung heraus, die man als "Chinoiserie" bezeichnete. Die Arbeit kommt in ihrer Analyse mit kunsthistorischen Methoden zu dem Ergebnis, daß es Kirchers große Leistung ist, die Wandlung von der bloßen Berichterstattung über China im 17. Jahrhundert zur Nutzung Chinas als Quelle des künstlerischen Schaffens im 18. Jahrhundert eingeleitet zu haben. Bis in Kirchers Zeit herrschte im Europa immer noch die überlieferte Kultur und Kunst der Antike und des Christentums vor. Nach meinen Erkenntnissen brachte Kirchers Bericht von China als einer "überlegenen" Zivilisation diese Vorstellung vom "Eurozentrismus" ins Wanken. Kirchers Erschaffung einer neuen Welt dient als Vorbild eines kulturellen Pluarlismus, der für uns heute von großer Bedeutung ist. Asien spielte durch Kircher in der Modernisierungsbewegung Europas der frühen Neuzeit eine wesentliche Rolle. Besonders der Kontakt mit China war eine wichtige Antriebskraft in der europäischen Aufklärung.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen