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Religion und neuzeitliche Gesellschaft. Studien zum sozialen und diakonischen Handeln in Pietismus, Aufklärung und Erweckungsbewegung
Antragsteller
Professor Dr. Thomas K. Kuhn
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5389845
Die vorgelegten Studien erörtern anhand von drei Beispielen die Frage nach dem sozialen und diakonischen Handeln des Christentums in Pietismus, Aufklärung und Erweckungsbewegung im Kontext der Modernisierung von Religion. Die Untersuchungen unterscheiden sich jeweils in ihrem methodischen Zugriff. Zunächst wird am Beispiel des Hallenser Pietisten August Herman Francke nach den Formen seiner "diakonischen Öffentlichkeitsarbeit" gefragt und seine Argumentationsmuster analysiert. Der zweite und umfangreichste Teil widmet sich diskursanalytisch einem bisher in der Kirchengeschichtsschreibung völlig vernachlässigten Thema und untersucht die Rolle von Pfarrern, insbesondere von Landpfarrer im Kontext des Volksaufklärung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Hier werden vor allem pastorale volksaufklärerische Konzeptionen präsentiert. Der dritte Teil widmet sich der Institutionalisierung und Konzeptionalisierung einer für die Erweckungsbewegung typischen diakonisch-pädagogischen Einrichtung. Am Beispiel des auf badischem Boden angesiedelten Basler Unternehmens eines Rettungshauses und einer Armenschullehreranstalt werden erstmalig historisch-kritisch die Zusammenhänge von Diakonie, erweckter Frömmigkeit und Pädagogik dieser Anstalt erhellt. Die drei Studien untersuchen auch die Zusammenhänge von Dechristianierung und Rechristianisierung sowie von Religion und moderner Lebenswelt und zeigen am Beispiel des christlich begründeten sozialen Handelns die Anpassungsfähigkeit, Pluralität und Flexibilität moderner christlicher Religion auf.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen