Grundlegende Untersuchungen zum Sinterverhalten von Pulversystemen aus beschichteten Teilchen

• Antragsteller: Dr.-Ing. Klaus-Peter Wieters
• Fachliche Zuordnung: Glas und Keramik und darauf basierende Verbundwerkstoffe
• Förderung: Förderung von 2003 bis 2007
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5389977

Im Gegensatz zu den bisher allgemein üblichen Verfahrensweisen bei der Erzeugung pulvermetallurgisch hergestellter Legierungen wird beim Einsatz von beschichteten Pulvern eine Anordnung der Komponenten gewählt, die eine völlig andere Startsituation und demzufolge auch einen anderen Ablauf für den Sinterprozess ergibt. Alle Teilchenkontakte sind von gleicher chemischer Beschaffenheit. In unmittelbarer Nähe des Teilchenkontaktes existiert ein starker Konzentrationsgradient, der Diffusionsströme auslöst, die das Sintergeschehen im Sinterkontaktbereich beeinflussen. Die ablaufenden Prozesse werden von der Materialkombination im Verbundpulverteilchen und den Löslichkeitsverhältnissen bestimmt. Die Realstruktur der Schicht, die Diffusionsverhältnisse, die Schichtzusammensetzung und die Schichtdicke entscheiden über die Wirkung auf den Sintervorgang. Die Untersuchungen an Sintermodellen, Teilchenschüttungen und Pulverpreßlingen verfolgen das Ziel, die grundlegenden Erscheinungen des Massetransports beim Sintern solcher Systeme als Folge der sich entwickelnden Realstruktur im Sinterkontaktbereich aufzuklären. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass neue Erkenntnisse hinsichtlich der Aktivierung des Sinterprozesses gewonnen werden und bedingt durch die Homogenisierung solcher Legierungen in vertretbaren Zeiträumen, neue Aspekte der Eigenschaftsoptimierung und Werkstoffentwicklung hervortreten. Des weiteren wird den Verhältnissen im sinternden, flächigen Presskontakt bei Anwesenheit dünner Oberflächenschichten auf den Pulverteilchen und der Natur der sich bildenden Kontaktkorngrenzenregion besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Beteiligte Person: Professor Dr.-Ing. Bernd Kieback