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Die unveröffentlichten musikalischen Bühnenwerke "Orestie" und "Ainsi parla Zarathoustra" von Pierre Boulez

Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5390186
 
Neben seinem musiktheatralen und unvollendet gebliebenem Projekt Marges nach Texten von Artaud, Rimbaud und Michaux hat der Komponist Pierre Boulez sich zweimal intensiv mit "Opernprojekten" befaßt: einmal während seiner Zeit als musikalischer Direktor der Pariser Theatergruppe der "Compagnie Madeleine Renaud/Jean-Louis Barrault", die ihn 1954 beauftragte, zur Orestie eine vollständige, teilweise durchkomponierte Bühnenmusik zu verfasen, zum anderen 1971/72 zu einem Zeitpunkt, als Boulez nicht mehr als musikalischer Leiter der 'Compagnie' fungierte, die ihn aber wohl in Erinnerung an die fruchtbare und glänzende Zusammenarbeit aufforderte, zu der von Barrault dramatisierten Fassung von Nietzsches Ainsi parla Zarathoustra eine weitere Bühnenmusik zu schreiben. Zu verschweigen sei hier nicht sein viertes großes Musiktheaterprojekt zusammen mit Heiner Müller, das aber aufgrund des frühen Todes des Dramatikers 1995 nicht über gemeinsame Skizzierungen hinaus gedieh. - Gegenstand meiner Archivreise nach Paris (Bibliotheque Nationale de France, Collection Renaud-Barrault im Département des Arts du spectacle) und nach Basel (Paul-Sacher-Stiftung) ist die Aufarbeitung der dort aufliegenden Skizzen, Particelle und Partituren der Orestie und von Ainsi parla Zarathoustra, so wie des Briefwechsels vor allem zwischen Boulez und Barrault. Vor dem Hintergrund der theatergeschichtlichen und kompositionsästhetischen Interpretation dieser beiden Werke ist das "serielle" und post-serielle Gesamtwerk des Komponisten Pierre Boulez neu zu beleuchten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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