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Bekehrungseifer, Judenangst und Handelsinteresse. Amsterdam, Hamburg und London als Ziele sefardischer Migration im 17. Jahrhundert

Antragstellerin Hiltrud Wallenborn
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5390642
 
Seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts siedelten sich Nachkommen sefardischer Juden, die im 14. und 15. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel zur Taufe gezwungen worden waren, in Amsterdam, Hamburg und London an. Obwohl diese "Conversos" generationenlang als Katholiken gelebt hatten, hatten sie doch ein Bewußtsein von der jüdischen Tradition ihrer Familien bewahrt und gründeten nun an ihren neuen Wohnorten wiederum sefardische Gemeinden. Da in Amsterdam, Hamburg und London bis zu diesem Zeitpunkt keine Juden lebten, bedeutete der Zuzug von "Conversos" und die Entstehung von sefardischen Gemeinden für die Obrigkeiten, daß sie sich mit der Frage auseinanderzusetzen hatten, ob und gegebenenfalls unter welchen Bedingungen man Juden in einem protestantischen Gemeinwesen dulden könne. Die Dissertation bietet eine vergleichende Analyse der Rahmenbedingungen, der Verläufe und der Inhalte der jeweiligen Debatten um die Tolerierung der sefardischen Juden und zeigt auf, welche Folgen die Ergebnisse der Debatten für die judenrechtliche Entwicklung in den einzelnen Städten und damit für die religiöse, wirtschaftliche und soziale Situation der sefardischen Gemeinden und ihrer Mitglieder bis zum Ende des 17. Jahrhunderts hatten.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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