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Autorschaft - Positionen und Revisionen
Antragsteller
Professor Dr. Heinrich Detering
Fachliche Zuordnung
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5390676
Auch wenn der Autor selbst, wie so oft proklamiert und ebenso oft bestritten worden ist, verschwunden sein sollte - die Frage nach ihm ist es nicht. Im Gegenteil. Die Auseinandersetzung um den "Tod des Autors", seine Umwertung oder Rückkehr ist in den vergangenen Jahren zunehmend lebhaft und ertragreich geführt worden. Mittlerweile ist der theoretische Prozeß von Nietzsches "Ich als Wortspiel" zu Barthes´ "mort de l´auteur" seinerseits zum Gegenstand theoretischer Reflexionen geworden, die nicht nur einen vertrauten Terminus betreffen, sondern eine grundlegende Kategorie hermeneutischen Textverstehens. In derselben Zeit aber, in der Rezeptionsästhetik und Dekonstruktion, Poststrukturalismus, Diskurs- und Systemtheorie den Begriff des Autors als anachronistisch erscheinen ließen, erfuhr der Totgesagte nicht nur in literarischen Texten und in der Pragmatik des ´literarischen Lebens´ eine bemerkenswerte Wiederbelebung. Er hat sich auch in der Praxis ebenjener literaturwissenschaftlichen Arbeit als erstaunlich langlebig erwiesen, die den Satz vom Tod des Autors doch längst zu ihren theoretischen Prämissen zählte.Das in diesem Band dokumentierte 24. Gemanistische Symposion der DFG hat, eine Generation nach Barthes´ Proklamation, theoretische Prämissen, literarische Inszenierungen und Formen des literaturwissenschaftlichen und öffentlichen Umgangs mit "Autorschaft" interdisziplinär erörtert. Dabei reichen die Fallbeispiele von der Empfindsamkeit bis zur Autorschaft im Internet.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen