Project Details
Irrealismus und semantische Doppelrolle von Werturteilen als Lösungen des Wert-Problems
Applicant
Privatdozent Dr. Manfred Harth
Subject Area
Theoretical Philosophy
Term
from 2002 to 2006
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5391122
Im Projekt sollen zwei Konzeptionen entwickelt werden, ein für die Philosophie der Werte zentrales Problem zu lösen. Dieses Wert-Problem entsteht durch drei Prämissen, die einen hohen Stellenwert in ihren philosophischen Disziplinen einnehmen, aber zusammen zu einem Widerspruch führen: 1. Die vom Sprecher mit einem Werturteil ausgedrückte Einstellung ist eine Überzeugung 2. Sein Werturteil liefert ihm ein Motiv für sein Handeln 3. Überzeugungen allein liefern kein Handlungsmotiv In der gegenwärtigen Diskussion wird davon ausgegangen, dass eine der Prämissen abzulehnen ist, um das Problem zu lösen. Die im Projekt zu untersuchende Alternative besteht dagegen darin, alle Prämissen zu akzeptieren, dafür aber wenigstens eine von zwei stillschweigenden Voraussetzungen, die in die Prämissen einfließen, zu hinterfragen: Die eine besagt, dass Überzeugungen in einem realistischen Korrespondenz-Sinn zu verstehen sind. Die angestrebte Lösung des Wert-Problems besteht darin, den Überzeugungs- und Wahrheitsbegriff für Werturteile nicht-realistisch zu konzipieren und eine irrealistische Semantik der Werturteile zu entwickeln. Die andere Voraussetzung ist, dass mit einem Werturteil kraft seiner Satzbedeutung nur eine einzige Einstellung bekundet wird. Es soll untersucht werden, ob eine Lösung darin bestehen kann, Werturteilen eine semantische Doppelrolle zuzuerkennen, dargestalt dass der Sprecher mit ihnen eine Überzeugung und gleichberechtigt dazu eine evaluative Einstellung ausdrückt. Schließlich sind die Lösungen einem Vergleich zu unterziehen.
DFG Programme
Research Grants
