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Vom Kult zur Kunst - Öffnungen des rituellen Textes in Mittelalter und früher Neuzeit

Fachliche Zuordnung Germanistische Mediävistik (Ältere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2003 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5392084
 
Die Habilitationsschrift untersucht das spannungsreiche Konkurrenzverhältnis von Ritualtextlichkeit und literarischer Symbolisierung vom 12. bis zum 16. Jahrhundert. Ausgehend von der These Hans Beltings, dass (Bild)Kunst in einem emphatischen Sinne sich erst mit Beginn des 16. Jahrhunderts aus dem Ritus entwickelt habe, unternimmt die vorliegende Studie den Versuch, die Genese der Kunst aus dem Kult für den Bereich der volkssprachlichen Literatur zu verfolgen. Die Ergebnisse für die Sphäre der literarischen Entwicklung zeitigen eine Komplementarität von Ritualtextlichkeit und literarischer Symbolisierung von den Anfängen der volkssprachlichen Literatur an. Dadurch unterscheidet sich die literarische Entwicklung deutlich von einer teleologisch vorgestellten bildkünstlerischen Entwicklung, wie Belting sie entwirft. Die Studie geht von einer literaturwissenschaftlich, aber auch anthropologisch-religionswissenschaftlich gesättigten Definition des liturgisch-rituellen Textes aus, um Veränderungen des Ritualtextes in Form von Bibelepik, Geistlichem Spiel, Hymnen und Beschwörungen zu beschreiben. Wenn konstitutive Kriterien des rituellen Textes preisgegeben werden öffnet sich ein dem lateinischen Ritualtext angelagerter Symbolisierungsraum, den die vorliegende Studie in Abhebung vom Rituellen als literarisch zu fassen sucht.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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