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Ernährungsbezogene und metabolische Determinanten der Hyperaktivität bei Kindern

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2002 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5393480
 
Hyperkinetische Störungen gehören bei Prävalenzraten bis zu 17 Prozent mit zu den häufigsten Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern. Ein Kernsymptom dieser Störungen ist die Hyperaktivität. Theorien zur Entstehung und Aufrechterhaltung hyperkinetischer Störungen postulieren neben genetischen, neurologischen, immunologischen Faktoren auch den Einfluss von psychosozialen und von Verhaltensfaktoren. Ernährungsbezogene Determinanten von Hyperaktivität wurden bislang nur in Zusammenhang mit Nahrungsmittelallergien gebracht, nicht jedoch unter dem Gesichtspunkt der Energiebilanz der Kinder untersucht. Gestützt auf tierexperimentelle und Human Befunde zur mangelernährungsbedingten Hyperaktivität sollen in der geplanten Untersuchung wesentliche Faktoren eines Modells geprüft werden, das die Aufrechterhaltung hyperaktiven Verhaltens bei Kindern als Folge eines Enegiedefizits erklärt, das sich aus einer negativen Energiebilanz (Energieverbrauch Energieaufnahme) ergibt. Auf der Seite des Energieverbrauchs soll untersucht werden, ob bei hyperaktiven Kindern ein erhöhter Ruhestoffwechsel vorliegt, der zu einem erhöhten Kalorienbedarf der Kinder führt. Auf der Seite der Energieaufnahme wird das Essverhalten der Kinder im Hinblick auf die Deckung des Energiebedarfs studiert. In einem Kontrollgruppen-Design sollen hyperaktive mit nicht-hyperaktiven Kindern verglichen werden. Im Allag werden die Quantität und Qualität sowie die psychosozialen Bedingungen des Essverhaltens erfasst. Im Labor wird der Ruhestoffwechsel gemessen. Die laborexperimentelle Erfassung der Mikrostruktur des Essverhaltens (Nahrungsaufnahme bei einer einzelnen Mahlzeit) soll aufklären, welche Charakteristika des Essstils der Kinder unter welchen Bedingungen (Mutter an- oder abwesend) zu einer niedrigen Kalorienaufnahme im Alltag beitragen können. Lassen sich Hinweise auf das Zutreffen der Annahmen finden, könnten bestehende Therapieprogramme gezielt um ernährungspsychologische Interventionen ergänzt werden, die lediglich eine Steigerung der Gesamt Kalorienaufnahme, nicht aber komplizierte diätetische Maßnahmen beinhalten müssten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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