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Schizophreniespezifität von Dysfunktionen des Quellengedächtnisses

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5395582
 
Empirische Arbeiten zum neurokognitiven Profil schizophrener Patienten geben Hinweise auf eine Beteiligung von Dysfunktionen des Quellengedächtnisses an der Genese psychotischer Symptome. Quellengedächtnis ist definiert als die kognitive Fähigkeit, den Ursprung zuvor gelernter Informationen zu identifizieren. Das geplante Projekt soll eruieren, ob Störungen des Quellengedächtnisses spezifisch für Schizophrenie sind. Ausgehend von eigenen eingereichten und z.T. bereits veröffentlichten Studien (Moritz et al., 2002, Journal of Nervous and Mental Disease; Moritz & Woodward, 2003, Psychological Medicine; Moritz et al., im Druck, Neuropsychology) wird von der Annahme ausgegangen, dass schizophrene Menschen Gedächtnisintrusionen als echte Gedächtnisinhalte mit hoher Konfidenz fehlinterpretieren, während Kontrollprobanden intrusives Material mit geringer Konfidenz erleben. Es wird hypostasiert, dass diese Diskriminationsschwäche bei schizophrenen Menschen zu einer Interferenz von Pseudo-Gedächtnisinhalten mit Erleben und Verhalten führt. Zudem wird die Replikation eines Vorbefundes angestrebt, wonach entsprechende Dysfunktionen durch die Gabe von Neuroleptika gemindert werden. Schließlich soll geprüft werden, ob die Tendenz zur Externalisierung eigener Vorstellungen bei halluzinierenden schizophrenen Patienten v.a. negativ-valentes Material betrifft. Eine Bestätigung der Hypothesen könnte wichtige Perspektiven für das pathogenetische Verständnis der Schizophrenie eröffnen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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