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Selektive Aufmerksamkeit im Alter: Experimente zur Altersspezifität des Negative Priming und der dabei beteiligten Verarbeitungsprozesse
Antragsteller
Professor Dr. Marcus Hasselhorn
Fachliche Zuordnung
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5395997
Die Fähigkeit, Aufmerksamkeit selektiv nur auf bestimmte Reize zu richten ist zentral für zielgerichtetes Verhalten. Diese Fähigkeit soll im höheren Lebensalter dadurch beeinträchtigt sein, dass irrelevante Reize nicht mehr so gut ignoriert werden können (Hasher & Zacks, 1988). Experimentell wurde diese These häufig mit Hilfe des sog. Negative Priming Paradigmas untersucht, innerhalb dessen eine Reaktionsverzögerung auf gerade ignorierte Reize zunächst als Ausdruck einer kognitiven Hemmungsfunktion selektiver Aufmerksamkeit interpretiert wurde, die zur Unterdrückung und deshalb erschwerten Antwort auf den ignorierten Reiz führt. Ältere Erwachsene sollten aufgrund einer ineffizienten Reizsuppression keine Reaktionsverzögerung zeigen. Empirische Befunde stehen jedoch teilweise im Gegensatz zu dieser Erwartung und es konnte bislang nicht geklärt werden, unter welchen Bedingungen die am Negative Priming (NP) beteiligten Basisprozesse selektiver Aufmerksamkeit Altersveränderungen unterliegen. In drei Experimenten soll deshalb an Stichproben von jeweils 48 älteren und jüngeren Erwachsenen analysiert werden, inwieweit veränderte Anforderungen an die Aufmerksamkeitskontrolle infolge einer systematischen Variation der zeitlichen Vorgaben einer NP-Anforderung, der Vorhersehbarkeit der Aufgabenstruktur und eines tageszeitabhängig veränderten Arousals einen Einfluss auf Altersdifferenzen im NP hat. Diese Studien wurden aufgrund von Befunden geplant, die für ältere Probanden verminderte cerebrale Antwortaktivität der bei Aufmerksamkeitskontrolle involvierten Strukturen nahe legen. Aus diesem Grund ist neben den Daten auf Verhaltensebene die Erfassung cerebraler Aktivationsverändeurngen bei unterschiedlichen Anforderungen an die Aufmerksamkeitskontrolle im Rahmen einer NP-Aufgabe und deren altersbezogene Verändeurngen mit Hilfe einer funktionellen Magnet-Resonanz-Tomographie-Untersuchung (fMRT) in einem vierten Experiment geplant.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen