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Ersatzteillager Tier? Medizin- und tierethische Aspekte der Xenotransplantation
Antragstellerin
Professorin Dr. Silke Schicktanz
Fachliche Zuordnung
Praktische Philosophie
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5396020
Bei der Xenotransplantation handelt es sich um die Verpflanzunglebender tierischer Gewebe und Organe, um die Allotransplantationmittelfristig zu ergänzen. Als "Organquelle" sind transgeneSchweine vorgesehen. In der interdisziplinären Arbeit werdendie wissenschaftlichen und ethischen Aspekte hierzu ausführlichuntersucht. Es bestehen drei unüberwundene Hürden: 1.die immunologische Abstoßung, 2. die physiologisch-anatomischeKompatibilität, 3. die mikrobiologischen Risiken, welche gravierendeZweifel an der Praktikabilität der Technik aufkommenlassen. Sie bergen zudem ernsthafte ethische Probleme, dieMensch und Tier betreffen. Die Risiken der Übertragung tierischerErreger auf den Menschen (Xenozoonosen) sind risikoethischproblematisch und werden in der Debatte kontrovers bewertet.Daraus resultieren gegenläufige Handlungsempfehlungen,die jeweils entweder aus Gründen der Verletzung der Autonomieoder der ungerechten Verteilung von Chancen und Risiken alsethisch problematisch zu bewerten sind. In tierethischer Sichtwird die Frage der Tiertötung kritisch diskutiert sowie die zunehmendenPrimatenexperimente und die Erzeugung transgener Tiere.Methodisch zeichnet sich die Arbeit darin aus, dass beideBereichsethiken gleichwertig durch einen Ansatz der "mittlerenethischen Regeln" bearbeitet werden, die auf Konvergenzen undKohärenzen zwischen verschiedensten Moralauffassungen basieren.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen