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Effekte von Habitatfragmentierung auf Dispersions- und Reproduktionsfähigkeit einer spezialisierten Insektenart

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5396089
 
Habitatfragmentierung in Kulturlandschaften stellt für natürliche Artengemeinschaften eine allgegenwärtige und tiefgreifende Umweltveränderung dar. Sie verändert ihre Struktur und Dynamik und läßt die Ausbreitungsfähigkeit von Arten an Bedeutung gewinnen. Weitgehend unerforscht sind die evolutionären Effekte von Fragmentierung und daraus folgende mikroevolutive Prozesse. Bei Insekten betrifft dies nicht nur die Ausbreitungsmerkmale, sondern auch die Investitionen in die Reproduktion, welche typischerweise mit denen in die Ausbreitungsfähigkeit in Konkurrenz stehen. Am Beispiel eines Pflanzen-Herbivoren-Systems soll untersucht werden, inwieweit durch Fragmentierung eine Verschiebung der Selektionsdrücke stattfindet und über einen 'trade-off' zu einer Verminderung der Fekundität führt. Die Ackerkratzdistel Cirsium arvense (L.) Scop. ist ein typisches Ackerunkraut, das außerhalb der großen Flußtäler in extrem fragmentierter Verbreitung auftritt. Der Stängelgallbildner Urophora cardui L. ist als Spezialist an die Verbreitung der Distel gebunden und gebildet bei starker Fragmentierung eine Metapopulation mit hohen Extinktions- und Rekolonisierungsraten der Lokalpopulationen. In einem Vergleich von Populationen aus unterschiedlich stark fragmentierten Regionen sollen anhand morphologischer Merkmale der evolutionären Effekte von Habitatfragmentierung auf Ausbreitungsfähigkeit und Fekundität untersucht werden. Parallel dazu soll die genetische Basis dieser Merkmale in Kreuzungsexperimenten und der Einfluß von Ausbreitungsvorgängen auf die Fekundität in Flugexperimenten untersucht werden. (p)
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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