Die Gestaltende Region - Fallstudien zum Handlungsfeld berufliche Bildung in Spanien und Großbritannien

• Antragstellerin: Dr. Ute Lanzendorf
• Fachliche Zuordnung: Humangeographie
• Förderung: Förderung von 2002 bis 2003
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5396137

Mit dem Fortschreiten der Globalisierung geht überraschenderweiseein Trend zur Regionalisierung einher: In Anbetrachtzunehmend komplexer gesellschaftlicher Herausforderungen forcierenüberregionale Entscheidungsträger heute die Aufwertungder Region als neuartige Gestaltungsebene. Die Arbeit analysiertdieses Phänomen am Beispiel der beruflichen Bildung.Hierfür bezieht sie sich auf die zwei europaweit wichtigstenRegionsbildungsprozesse in Spanien und Großbritannien. Im Rahmeneiner Mehrebenenanalyse werden zum einen die Hintergründedafür herausgearbeitet, daß die Zentralregierungen beider Ländersich mit dezentralen Akteuren über den Aufbau selbstorganisierter"berufsbildungspolitischer Regionen" einigen konnten.Zum anderen wird anhand von einer regionalen Fallstudie jeUntersuchungsland hinterfragt, wie Reginalisierung vor Ortumgesetzt und von ansässigen Akteuren erfahren wird. Es zeigtsich, daß Regionalisierung zum Entstehen neuartiger regionalerInstitutionen führt, die zwar über weitreichende Autonomieverfügen, dabei aber dennoch eng an die zentrale Entscheidungsebeneangebunden sind. Die Studie belegt, daß diese Institutioneninnovative Problemlösungen praxisnaher Akteure vor Ort fürüberregionale Reformbedarfe in der beruflichen Bildung erschließenkönnen. Durch Zusammenführen des empirischen Befundsmit jüngeren theoretischen Ansätzen der sozialgeographischenRegionalforschung wird das Konzept einer "gestaltenden" Regionentwickelt. Die Arbeit mündet in die Frage, wie sich die"gestaltende" Region von der im Rahmen der"Regionalismus"-Debatte der achtziger Jahre diskutierten"eigenständigen" Region unterscheidet.

• DFG-Verfahren: Publikationsbeihilfen