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RP11: Geschlechtsspezifische Aspekte bei affektiven und kognitiven Mechanismen der Computerspielstörung und der Pornografienutzungsstörung

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 411232260
 
In der Forschung zur Computerspielstörung und Pornografienutzungsstörung sind weibliche Teilnehmende deutlich unterrepräsentiert. Erste Arbeiten zu Geschlechtsunterschieden bei der Computerspielstörung demonstrieren jedoch die Wichtigkeit der Betrachtung geschlechtsspezifischer Mechanismen bei der Entstehung und Aufrechterhaltung dieser beiden spezifischen Internetnutzungsstörungen. RP11 adressiert die Untersuchung affektiver und kognitiver Prozesse bei weiblichen Personen mit Computerspielstörung und Pornografienutzungsstörung im Vergleich zu weiblichen Personen mit unproblematischer Nutzung. Dabei werden die zentralen Konzepte der FOR2974, insbesondere Reizreaktivität und Craving sowie exekutive Funktionen und Entscheidungsverhalten und deren Interaktionen betrachtet. Das in der ersten Förderperiode der FOR2974 entwickelte Cue-Reactivity-Paradigma mit distalen Reizen (z.B. Login Seite von Computerspielen, Logos von Pornografieseiten) wird angewendet, ebenso wie die modifizierte Iowa Gambling Task mit spezifischen suchtbezogenen Reizen (wie in RP4 der ersten Förderperiode). Ergebnisse der ersten Förderperiode zeigen, dass distale Reize bei männlichen Personen mit Computerspiel- oder Pornografienutzungsstörung Craving-Reaktionen auslösen können. In RP11 werden wir die gleichen Verhaltensmaße aus dem Cue-Reactivity- und dem Entscheidungsparadigma verwenden, wie RP4 (mit männlichen Probanden) in der ersten Förderperiode, um die angenommenen Effekte bei weiblichen Teilnehmerinnen zu untersuchen. So können wir die Ergebnisse nicht nur zwischen den Gruppen in RP11 vergleichen, sondern auch mit den Gruppen aus RP4 der ersten Förderperiode, um speziell geschlechtsspezifische Unterschiede zu testen. Im experimentellen Teil werden wir vier Gruppen einbeziehen (jeweils n=32): weibliche Personen mit 1) Computerspielstörung, 2) unproblematischer Nutzung von Computerspielen, 3) Pornografie-Nutzungsstörung, 4) unproblematischer Nutzung von Pornografie. Zusätzlich wird RP11 zwei Arbeitspakete (APs) mit jeweils qualitativen Teilen umfassen. Ein AP wird sich auf Geschlechtsunterschiede hinsichtlich individueller Krankheitsrepräsentationen bei Personen mit pathologischem Nutzungsverhalten konzentrieren (inklusive Selbst-Stigmatisierung, subjektive Störungsmodelle und Inanspruchnahme von Hilfsangeboten). Ein weiteres AP wird auf medienspezifische Aspekte und Inhalte fokussieren. In beiden APs werden (Gruppen-)Interviews zu allen vier in der FOR2974 untersuchten Arten spezifischer Internetnutzungsstörungen durchgeführt, um ein vollständiges Bild zu zeichnen. Die Ergebnisse der qualitativen Studien werden jeweils als Grundlage für weitere quantitative Erhebungen verwendet. Dabei wird eine inklusive Betrachtungsweise diverser Geschlechts- und Gender-Dimensionen berücksichtigt. RP11 weist starke Bezüge zu RP4 der ersten Förderperiode sowie zu RP3, RP4 und RP10 der zweiten Förderperiode auf.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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