Anwendung einer Isotopenverdünnungsanalyse zur Beurteilung der Verbraucherbelastung durch Ochratoxin A
Final Report Abstract
Das Mykotoxin Ochratoxin A stellt auf Grund seines häufigen Vorkommens und Nierentoxizität und Nierenkanzerogenität eine Bedrohung für den Verbraucher dar. Eine sichere Erfassung der Exposition ist aber schwierig, da Ochratoxin A zwar weit verbreitet ist, aber nur in niedrigen Konzentrationen in sogenannten „Nestern“ auftritt, die schwer erkennbar sind. Daher sollte im vorliegenden Projekt die Möglichkeit eines Biomonitorings aus Blut- und Urinproben von Verbrauchern getestet werden. Für diese Analtik wurde eine Stabilisotopenverdünnungsanalyse (SIVA) entwickelt, die nach Entnahme von heparinisiertem Blutplasma und Extraktion mit 30% Trichloressigsäure einen empfindlichen und sicheren Nachweis ermöglichte. Ein Methodenvergleich mit der HPLC-Fluoreszenzdetektion für Plasmaproben ergab um 30 % höhere Gehalte der SIVA, was mit der Kompensation von Verlusten durch den Einsatz des isotopenmarkierten internen Standard erklärt werden kann. Daneben war es mit der SIVA möglich, OTA-Gehalte in Lebensmitteln unter 0,1 µg/ kg sicher zu quantifizieren. Für Blut- und Urinproben wurde darüber hinaus auf die möglichen OTA-Metaboliten Ochratoxin α, Ochratoxin B, 4-(R)-Hydroxy-Ochratoxin A, 10-Hydroxy-Ochratoxin A und OTA-Hydrochinon durch LC-MS/MS getestet, wobei in den untersuchten Probandenmaterialien keine dieser Metaboliten nachweisbar waren. Hinsichtlich der Ausscheidung von OTA mit dem Urin wurde an einer freiwilligen Testperson ein von der Flüssigkeitszufuhr und 24h-Urinmenge weitgehend unabhängige, tägliche OTA-Ausscheidung festgestellt. Diuretika wie Alkohol oder Coffein wirkten sich ebenfalls nicht signifikant auf die OTA-Ausscheidung aus. Tendenziell wurde aber die geringste OTA-Exkretion bei niedriger Flüssigkeitsaufnahme ermittelt. Ein Vergleich von OTA-Ausscheidung und OTA-Aufnahme ergab eine um 70% gegenüber der Exkretion erhöhte OTA-Zufuhr mit der Nahrung. Die Messung der 24h-Urinspiegel wird aber prinzipiell als geeignet angesehen, die OTA-Belastung von Verbrauchern zu beurteilen. Eine Berechnung der Belastung aus den OTA-Gehalten in Lebensmitteln und aus deren Verzehrsmenge erscheint problematisch, da für die Quantifizierungen hochempfindliche Verfahren wie die SIVA und eine Vielzahl von Routineanalysen erforderlich wären.