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Direkte und vermittelte Bewertung von Fernsehduellen im Wahlkampf. Die Rolle der Nachberichterstattung in anderen Medien

Fachliche Zuordnung Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Förderung Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5396682
 
In Deutschland gab es bisher keine Fernsehduelle der Kanzlerkandidaten vor einer Bundestagswahl. Daher gibt es zu Fragen der Nutzung und Wirkung dieser Duelle auch noch keine deutschen Befunde. Aus der amerikanischen Literatur kennen wir zahlreiche Studien, die sich mit der Wirkung der Duelle oder den Inhalten der Nachberichterstattung befassen. Eine umfassende und kohärente Studie, welche die Wirkung der Nachberichterstattung durch einen Vergleich der Presseinhalte mit den Daten einer Befragung erschließt, liegt unseres Wissens bisher nicht vor. Dies ist der Gegenstand der geplanten Untersuchung, die wegen der lange herrschenden Unsicherheit, ob die Duelle tatsächlich stattfinden, und der Kurzfristigkeit der Antragstermine als Pilotstudie konzipiert ist. Mit einer Inhaltsanalyse wird die Berichterstattung der Presse nach dem ersten Fernsehduell in bezug auf Thematisierungs- und Bewertungstendenzen untersucht. Diese Daten sollten, wenn eine Wirkung der Nachberichterstattung vorliegt, Vorhersagen darüber erlauben, wie sich die Meinungen und Urteile derjenigen Personen, welche das Duell selbst nicht verfolgt haben, von denjenigen unterscheiden, welche die Ausstrahlung gesehen haben. Die Befragung erfolgt (durch Aufschaltung auf eine Omnibus-Befragung eines Umfrageinstituts) drei Tage nach dem Duell und erhebt unter anderem auch, wie intensiv sich die Befragten aus anderen Quellen (Presse, Radio, Internet, interpersonale Kommunikation) über die Debatte informiert haben. Zentrale Variablen der Untersuchung sind die Wahlabsicht, der vermutete Wahlausgang, die Rezeption der TV-Duelle, das Informationsverhalten nach dem TV-Duell, die Partei- und Kandidatenpräferenz sowie die Wahrnehmung und Beurteilung von verschiedenen Eigenschaften der Kandidaten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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