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KFO 120: Selektive interne Radiotherapie: Wirkmechanismen und klinische Wirksamkeit bei hämatologischen Neoplasien und neuroendokrinen Tumoren
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung von 2004 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5397141
Die interne Radiotherapie maligner Tumore mit geeigneten radiomarkierten Adressierungsmolekülen ist deshalb besonders attraktiv, weil sie Tumorselektivität mit hoher lokaler Energiedeposition und konsekutiver selektiver Tumordevitalisierung unter Schonung der Normalgewebe ermöglicht. Aufbauend auf erfolgreichen Therapieansätzen akuter Leukämien durch Radioimmuntherapie (RIT) unserer und anderer Arbeitsgruppen sowie der Peptid-Rezeptor-vermittelten Radio-Therapie (PRRT) neuroendokriner Tumore möchten wir bei diesen Tumorentitäten die therapeutische Effizienz verbessern, das Behandlungsspektrum erweitern und grundlegende Wirkmechanismen dieser Radiotherapieformen analysieren. Hierzu soll ionisierende Teilchen-Strahlung mit Wirkung auf Zellcluster und größere Gewebsformationen (b-Emitter), Einzelzellen (a-Emitter) oder DNA (Auger-Elektronen-Emitter) eingesetzt werden. Als Adressierungsstrategien sind bevorzugte metabolische Substrate des Tumorstoffwechsels, auf Tumorzellen überexprimierte Rezeptoren bzw. Membranepitope für Peptide oder Antikörper vorgesehen. Im Modell der rezidivierenden akuten myeloischen Leukämie soll das Potenzial von radiomarkierten 2"-Fluor-substituierten Thymidinanaloga zur gleichzeitigen Knochenmark- und Leukämie-Eradikation durch gezieltes Targeting der DNA mittels Auger-Elektronen-emittierenden Radionukliden untersucht werden. Die Analyse differenzieller Wirkmechanismen auf der Ebene der Genexpression, der DNA-Reparatur und von Apoptose-Signalwegen sowie eine umfassende Toxizitätsanalyse zytoreduktiver Therapien an einem strahlensensiblen bzw. strahlenresistenten Tumormodell soll helfen, Strategien zur Strahlenresistenzüberwindung zu erarbeiten. Der integrale Einsatz hoch entwickelter molekulargenetischer, radiopharmazeutischer, physikalischer und klinischer Expertise in Kombination mit moderner funktioneller Bildgebung wird es ermöglichen, neue Strategien der Radiotherapie von Leukämien und neuroendokrinen Tumoren zügig in effiziente klinische Behandlungskonzepte umzusetzen.
DFG-Verfahren
Klinische Forschungsgruppen
Projekte
- Derivatisierte Nukleoside zur Endo-Radio-Therapie (ERT) von Leukämien: Vom Diagnostikum [18F] Fluorthyymidin zu therapeutischen Analoga (Antragsteller Buck, Andreas )
- Endo-Radiotherapie-basierte Konzepte für neuroendokrine Tumoren (Antragsteller Karges, Wolfram )
- Koordination der Klinischen Forschungsgruppe 120 (Antragsteller Reske, Sven Norbert )
- PET-basierte Dosimetrie vor Therapie mit offenen Radionukliden: Modellierung der in vivo-Biokinetik und verallgemeinerte Toxizitätsanalyse (Antragsteller Glatting, Gerhard )
- Radioaktive Arzneimittel zur Diagnostik und Therapie (Antragsteller Neumaier, Bernd )
- Radioimmuntherapie refraktärer akuter myeloischer Leukämien (Antragsteller Bunjes, Donald )
- Untersuchungen der Resistenzmechanismen nach verschiedenen Bestrahlungsmodalitäten in Tumorzellen und Möglichkeiten der Sensitivierung (Antragstellerin Friesen, Ph.D., Claudia )
Sprecher
Professor Dr. Sven Norbert Reske