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Identifizierung kürzlicher (wenige Mio Jahre) naher (bis zu 160 pc) Supernovae durch massereiche Röntgen-Doppelsterne in Verbindung mit dem 60-Fe in der Erdkruste
Antragsteller
Professor Dr. Ralph Neuhäuser
Fachliche Zuordnung
Astrophysik und Astronomie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 539758062
60-Fe wurde in der Erdkruste gefunden, dass vor 1,5-3,2 Mio. Jahren auf der Erde ankam und von 8-16 Kernkollaps-Supernovae (innerhalb von 160 pc) stammt. Durch Rückrechnung der Wege aller Neutronensterne, die bei diesen Supernovae entstehen, kann man Orte und Zeitpunkte solcher Supernovae feststellen. Bisher wurden drei Neutronensterne vorgeschlagen: (i) RXJ1856, jetzt bei 123 pc, ist wohl vor 0,5 Mio Jahren in Upper Scorpius entstanden; (ii) der Runaway-Stern zeta Oph und der Radiopulsar PSR 1706 sine wahrscheinlich beide bei einer Supernova vor 1,8 Mio Jahren in 107 pc Entfernung in Upper Centaurus Crux herausgeschleudert worden - aber wegen der Beaming-Limitierung ist es unwahrscheinlich, weitere der 8-16 Neutronensterne als Pulsare zu finden; (iii) zusätzlich könnte der massereiche Röngten-Doppelstern 1H11255-567 in Lowen r Centaurus Crux einen (jungen, nahen) Neutronenstern enthalten. Die Supernovae, in denen diese Neutronensterne entstanden, haben einen Teil des auf der Erde gefundenen 60-Fe gebildet. Mehrere weitere derartige Neutronensterne können gefunden werden, die in weiteren der 8-16 Supernovae entstanden sind, da ein signifikanter Anteil multipler massereicher Sterne auch nach der Supernova gebunden bleibt. Wegen des optisch hellen maßreichen Sterns in solchen Röntgen-Doppelsternen (OB-Stern plus kompaktes Objekt) gibt es hier (im Unterschied zu Pulsaren) keine Beaming-Limitierung. In diesem Projekt wollen wir nach solchen Röntgtn-Doppelsternen unter allen OB-Sternen innerhalb von 160 pc durch Röntgenstrahlung suchen (die ein ungewöhnliches Verhältnis von optischem zu Röntgenfluss zeigen, sowie nicht-thermische Strahlung oder Pulsation), um dadurch Evidenz für weitere Supernovae zu finden, die zu dem 60-Fe auf der Erde beigetragen haben. Die Ergebnisse könnten Nukleosynthese-Modelle für Supernovae einschränken.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Kooperationspartner
Professor Dr. Norbert Przybilla