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Voraussetzungen und Konsequenzen der Übertragung physikalischer Modelle auf die Analyse von Finanzmärkten

Fachliche Zuordnung Theoretische Philosophie
Förderung Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5397737
 
Das beantragte Projekt ist eine wissenschaftstheoretische Analyse der Econophysics. Das definierende Charakteristikum der Econophysics besteht darin, dass Theorien, Modelle, Begriffe und Methoden aus der Physik dazu verwendet werden, um im Bereich der Wirtschaftswissenschaften liegende Phänomene zu analysieren. Ein besonders fortgeschrittener Teilbereich der Econophysics, welcher im Zentrum der Untersuchung stehen soll, beschäftigt sich speziell mit der Analyse von Finanzmärkten. Zum einen soll die geplante Untersuchung zur Schärfung des methodischen Selbstverständnisses der Econophysics beitragen, zum gewichtigeren Teil dient sie aber als einschlägiges Fallbeispiel zur weiteren Klärung von gegenwärtig kontrovers geführten Debatten in der Wissenschaftstheorie. Bei den zu überprüfenden wissenschaftstheoretischen Positionen handelt es sich u.a. um den (ontologischen) Reduktionismus sowie die dahinterstehende These von der Einheit der Wissenschaften. Die Econophysics stellt hierfür einen besonders interessanten Untersuchungsgegenstand dar, weil sie einerseits aufgrund ihrer überraschenden Verbindung von Physik und Ökonomie für eine Einheit der Wissenschaften zu sprechen scheint, diese Einheit jedoch andererseits offenbar nicht mittels Mikroeduktion auf elementare Bestandteile, sondern durch Verwendung struktureller Analogien anstrebt. Ob diese Sicht einer Überprüfung standhält, soll das Hauptthema des Projektes sein. Dabei wird insbesondere zu untersuchen sein, was eigentlich genau von der Physik in die Ökonomie übertragen wird und welche Schlüsse sich bezüglich der Reduzierbarkeit ziehen lassen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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