Sozialkapital und föderale Struktur: Interdependenzen zwischen Sozialkapital, vertikalen Ungleichgewichten und horizontalem Wettbewerb der Regionen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im Rahmen des Projektes „Sozialkapital und föderale Struktur: Interdependenzen zwischen Sozialkapital, vertikalen Ungleichgewichten und horizontalem Wettbewerb der Regionen“ wurden die folgenden Ergebnisse erzielt: • In einer Regressionsanalyse für 124 europäische Regionen auf NUTS-1 und NUTS-2-Ebene konnte ein positiver Einfluss des Sozialkapitals, gemessen als Vertrauen, auf das Wachstum des Pro-Kopf-BIP aufgezeigt werden. Ein Einfluss der europäischen Regionalpolitik ließ sich in diesem Zusammenhang weder direkt noch in der Interaktion mit dem regionalen Sozialkapital nachweisen. • Die grundlegenden Instrumente und Einflussmöglichkeiten der regionalen Politik auf die regionale Kultur und das regionale Sozialkapital wurden systematisiert. • Es sind grundlegende Vorarbeiten für einen Index staatlicher kultureller Identitätspolitik zur Identifizierung und quantitativen Abbildung regionalpolitischer Strategien zur Förderung regionaler Identität und regionalen Sozialkapitals erfolgt. • Im Rahmen eines Modells fiskalischen Wettbewerbs wurde die Hypothese hergeleitet, dass zwischen dem Pro-Kopf-Einkommen einer Region und Anreizen zur Bereitstellung regionaler Kultur ein positiver Zusammenhang zu erwarten ist, welcher nicht durch Steuerbasiseffekte verursacht wird, sondern durch asymmetrische Migrationsanreize der Haushalte. • In demselben Modell wurde nachgewiesen, dass von einer Dezentralisierung der Kompetenzen für die Bildung regionalen Sozialkapitals mittels einer Stärkung regionaler kultureller Identität im Rahmen der Kulturpolitik insgesamt eine Überbereitstellung des lokalen öffentlichen Gutes des regionalen Sozialkapitals zu erwarten ist. Zudem wurden einige politökonomische Schlussfolgerungen aus dem Modell abgeleitet. • Im Rahmen eines Modells fiskalischen Wettbewerbs mit Agglomerationsexternalitäten wurden Subventionen für Studierende und qualifizierte Beschäftigte untersucht. U.a. wurde gezeigt, dass es bei starken Agglomerationsexternalitäten der qualifizierten Beschäftigten möglich ist, dass Subventionen nur von der Kernregion und nur für den Bildungsbereich gewährt werden.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2009). Public Input Competition and Agglomeration. Regional Science and Urban Economics 39. 621 – 631
Fenge, R., M. von Ehrlich und M. Wrede