Biologischer Abbau von 1,3-Propylendiamintetraacetat (PDTA) und strukturverwandten Komplexbildnern

• Antragsteller: Dr. Bernd Nörtemann
• Fachliche Zuordnung: Bioverfahrenstechnik
• Förderung: Förderung von 2003 bis 2007
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5398413

Aminopolycarbonsäuren (APC) wie z.B. Ethylendiamintetraacetat (EDTA), Propylendiamintetraacetat (PDTA) oder Diethylentriaminpentaacetat (DTPA) bilden mit vielen Metallionen stabile, wasserlösliche Komplexe und werden in großen Mengen für eine Vielzahl von technischen Anwendungen eingesetzt. Mit Hilfe konventioneller Verfahren zur biologischen, chemischen und physikalischen Abwasserreinigung und Trinkwasseraufbereitung lassen sich diese APC nicht oder nur unzureichend eliminieren. Die Verwendung von leichter abbaubaren Ersatzstoffen ist technisch häufig nicht möglich oder führt zu schlechteren Prozess- oder Produkteigenschaften bzw. zu deutlich höheren Kosten. Daher stellt der gezielte Einsatz von speziell angereicherten und adaptierten Mikroorganismenkulturen in der Abwasserbehandlung eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Alternative dar. Nachdem für den Abbau von EDTA bereits verschiedene, für eine effektive Abwasserreinigung geeignete Bakterien angereichert werden konnten, wird nunmehr auch der Abbau anderer technisch relevanter APC - insbesondere PDTA - mit Hilfe von Zellen der EDTA-verwertenden bzw. neu anzureichernder Bakterien angestrebt. Aufbauend auf den Ergebnissen orientierender Voruntersuchungen zum PDTA-Abbau durch EDTA-verwertenden Bakterienkulturen, sollen insbesondere die optimalen Wachstumsbedingungen und die Abbaubarkeit verschiedener Metall-PDTA-Chelate ermittelt sowie Untersuchungen zur Aufklärung der mikrobiellen Abbauwege und zum simultanen Abbau verschiedener Komplexbildner - vor allem der in Fotoabwässern enthaltenen Eisenkomplexe von EDTA und PDTA - durchgeführt werden. Darüber hinaus sollen Untersuchungen zum Abbau weiterer strukturverwandter und recalcitranter Komplexbildner erfolgen.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen